Amiga war das einzige Plattenlabel der DDR für Unterhaltungsmusik aller Art. Gegründet wurde es bereits 1947 von Ernst Buschs Musikverlag »Lied der Zeit – Schallplatten Gesellschaft«. Von 1954 bis 1990 gehörte Amiga zum VEB Deutsche Schallplatten Berlin – der einzigen Plattenfirma der DDR. Amiga deckte eine breite Palette an Genres ab, von Tanz-, Rock- und Schlagermusik über Instrumentalmusik bis hin zu populärem Jazz. Außerdem waren Amiga-LP‘s mit einem staatlich festgelegten Preis von 16,10 Mark recht günstig. Das erklärt vielleicht, warum so viele Amiga-Schallplatten in unserer Sammlung gelandet sind, darunter auch zahlreiche Platten von westlichen Musiker*innen. Denn neben Künstler*innen aus dem gesamten Ostblock vertrieb das Label auch westliche Musik, der sich das Label im Laufe der Zeit zunehmend zuwandte. Letzteres wurde durch Lizenzproduktionen möglich, die von Amiga weitgehend autonom vorgenommen wurden.
Die meistverkaufte Schallplatte von Amiga war »Weihnachten in Familie« von Frank Schöbel, Aurora Lacasa und ihren Töchtern Odette und Dominique Schöbel. Sie enthält 20 Weihnachtslieder. Von dieser Schallplatte befinden sich gleich mehrere Exemplare in unserer Sammlung. Insgesamt wurden über 1,6 Millionen Stück verkauft. In unserer Sammlung gibt es außerdem Schallplatten von Bands wie Karat, den Puhdys sowie den Künstler*innen Dean Reed, Uschi Brüning, Petra Ziegler und Thomas Lück. Aber auch viele westliche Interpret*innen sind vertreten, wie beispielsweise Bruce Springsteen, Elvis Presley, Juliane Werding und AC/DC. Amiga verwandelte den manchmal grauen DDR-Alltag in eine lebendige und vielfältige Musiklandschaft.
Weitere Amiga-Schallplatten aus unserer Sammlung zeigen wir in der kostenfrei zugänglichen Objektdatenbank.
Die SED-Regierung legte großen Wert auf die Erziehung und Bildung der Kinder. Der Staat brauchte mehr Ingenieur*innen, Wissenschaftler*innen und Techniker*innen, um die Wirtschaft voranzubringen. Das gesamte Bildungssystem war auf dieses Ziel ausgerichtet, was dazu führte, dass der mathematisch-technisch-wissenschaftliche Bereich sowie eine gute Balance zwischen Theorie und Praxis immer im Vordergrund standen.
Aber wo fängt das alles an? Mit dem Abakus, natürlich. Dieser Abakus aus der Sammlung des DDR Museum ist hinter einer aufklappbaren Schultafel versteckt und markierte den Beginn der Schulbildung der Kinder in der DDR. Grundschulkinder wurden mit dem Abakus an die Grundrechenarten Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division herangeführt.
Weitere Objekte rund um das Thema Bildung zeigen wir in der kostenfrei zugänglichen Objektdatenbank.
Unter dem Markennamen »AKA ELECTRIC« wurden Elektroartikel und elektrische Haushaltsgeräte hergestellt und bis zum Ende der DDR verkauft. Dazu gehörten unter anderem Staubsauger, Haartrockner, Rührgeräte und Küchengrills. Im Jahr 1969 wurden 15 der wichtigsten Hersteller für Haushaltselektronik in der DDR zur Vereinigung Volkseigener Betriebe (VVB) Elektrische Konsumgüter zusammengeschlossen. Viele dieser Betriebe hatten eigene Markennamen, wurden aber dann angewiesen, ihre Produkte unter der Dachmarke »AKA ELECTRIC« zu vermarkten. Damit sollte die Namensvielfalt reduziert werden. Natürlich gab es aber auch Ausnahmen, wie den »Acosta«-Grill oder den »bebosher«-Rasierer, die nicht unter der Dachmarke vermarktet wurden. »AKA« stand übrigens für den Spruch »Aktiv auf dem Markt - Konzentriert in der Handelstätigkeit - Aktuell im Angebot«, während »ELECTRIC« sich auf den elektrischen Betrieb der Geräte bezog.
Einige der bekanntesten Haushaltselektroartikel der Marke »AKA ELECTRIC« befinden sich in der Sammlung des DDR Museum. Der Staubsauger »HSS 09«, das Rührgerät »Komet RG 5« und das Frisiergerät »LD 11« sind nur einige Beispiele. Der Heizschuh »Sandalon« und die »Haartrockenhaube AKA chic« sind vielleicht eher kuriosere Beispiele, zeigen aber die Vielfalt und enorme Spannbreite der Produktpalette.
Weitere Objekte der Marke AKA ELECTRIC aus unserer Sammlung zeigen wir in unserer kostenfrei zugänglichen Objektdatenbank.
Ata gab es lange vor der DDR. Das 1920 von Henkel herausgebrachte Scheuermittel bestand ursprünglich nur aus Sand und Soda und war der erste Haushaltsreiniger der Firma. Ab 1923 wurde Ata im Henkel-Werk zur Produktion von Wasch- und Reinigungsmitteln in der Kleinstadt Genthin hergestellt, die nach dem Zweiten Weltkrieg in der Sowjetischen Besatzungszone lag. Das Werk Genthin wurde dann als Volkseigentum an die Provinz Sachsen-Anhalt übertragen und ab 1948 unter dem Namen »Vereinigung Volkseigener Betriebe Sapotex, Persilwerk Genthin« betrieben. 1957 wurde der Betrieb in »VEB Waschmittelwerk Genthin« umbenannt, wo Ata unter seinem bekannten Markennamen hergestellt wurde. Das Putz- und Scheuermittel wurde zum Reinigen von Gegenständen aus Glas, Emaille, Porzellan, Holz, Stein, Marmor und Metall verwendet und wurde daher zu einem beliebten Haushaltsartikel, den man übrigens auch heute noch kaufen kann.
Weitere Putzmittel aus der DDR zeigen wir in der kostenfrei zugänglichen Objektdatenbank.
Reisen war für DDR-Bürger*innen zwar möglich, aber gar nicht so einfach – vor allem wenn es ins Ausland gehen sollte. Selbstverständlich nicht in westliche Staaten. Die Liste der möglichen Länder, die bereist werden konnten, war ziemlich überschaubar und die Reiseplanung mit einigen Hindernissen verbunden, wie beispielsweise einer Ausreisebewilligung, die beantragt werden musste. Auch Urlaubsunterkünfte im Inland gab es nicht wie Sand am Meer – zumindest in den begehrtesten Urlaubsgegenden wie der Ostsee und in Thüringen. Eines hatten aber viele Reisen gemeinsam: Sie wurden gerne mit dem Auto angetreten. Anfang der 70er-Jahre fuhren ein Drittel der Urlauber*innen mit dem eigenen Auto, während 1980 bereits mehr als die Hälfte mit dem Auto unterwegs war.
Ein wichtiger Begleiter auf jeder Autoreise war der treue Autoatlas – das Navi der Vergangenheit. Dieser navigierte Fahrer*innen durch die DDR und die sogenannten Bruderländer wie Polen und die Tschechoslowakei (heute Tschechien und Slowakei). Der Autoatlas aus unserer Sammlung war auch für Reisen nach Bulgarien, Ungarn und Rumänien, sowie in die UdSSR (heute mehrere eigenständige Länder, wie z.B. Russland, Ukraine, Litauen) geeignet. Bis 1989 reisten ungefähr eineinhalb Millionen DDR-Bürger*innen ins sozialistische Ausland, davon 700.000 in die Tschechoslowakei, 141.000 nach Polen, 387.000 in die UdSSR, 134.000 nach Ungarn, 160.000 nach Bulgarien und 35.000 nach Rumänien.
Weitere Objekte rund um das Thema Reisen zeigen wir in unserer kostenfrei zugänglichen Objektdatenbank.