Aus der Sammlung

»AKA ELECTRIC«: Haushaltshelfer aus der DDR

Bis heute sind vielen die unterschiedlichen Produkte von »AKA ELECTRIC« bekannt und sogar noch im Einsatz. Unter der Dachmarke wurden kleinere Marken und Betriebe bis zum Ende der DDR versammelt. Wir zeigen eine Auswahl der Haushaltshelfer aus dem Bestand des DDR Museum. (21.03.2022)

Im Jahr 1969 wurden 15 der wichtigsten Hersteller für Haushaltselektronik auf dem Gebiet der DDR zur Vereinigung Volkseigener Betriebe Elektrische Konsumgüter zusammengeschlossen. Die ab 1948 eingeführten Vereinigungen Volkseigener Betriebe (VVB) galten als planwirtschaftliches Element zur Steuerung und Führung von Industrie- und Dienstleistungsbetrieben. In der »Honecker-Ära« der 1970er- und 1980er-Jahre wurden viele der bestehenden VVBs in Kombinate umgewandelt.

Collage aus neun Objekten der Marke »AKA ELECTRIC«

Traditionshersteller unter der Dachmarke »AKA ELECTRIC«

Aber kommen wir zurück zur VVB Elektrische Konsumgüter. Zu den 15 Betrieben, welche im Jahr 1975 Teil der Vereinigung waren, gehörten zahlreiche namhafte und alteingesessene Hersteller wie beispielsweise das Kombinat VEB Elektrogerätewerk Suhl oder der VEB Bergmann-Borsig aus Berlin. Viele dieser Hersteller hatten eigene Markennamen für ihre Produkte kreiert und diese teilweise seit Jahrzehnten auf dem Markt etabliert. So waren etwa »Omega«-Staubsauger, »efbe«-Heizkissen oder »Komet«-Rasierer geläufige Marken und allseits bekannt bei DDR-Bürgerinnen und -Bürgern in den 1960er-Jahren. Um die Namensvielfalt der angebotenen Produkte übersichtlicher zu gestalten, wurden die Betriebe angewiesen, ihre Artikel unter der Dachmarke »AKA ELECTRIC« zu vermarkten. Viele der bis dahin bekannten Markennamen verschwanden daraufhin, es gab aber auch einige Ausnahmen wie den »Acosta«-Grill oder den klassischen »bebo sher«-Rasierer, welche weiterhin unter dem bisherigen Namen vermarktet wurden.

Handstaubsauger »Omega«

Die Produktpalette der Dachmarke »AKA ELECTRIC«

Die neugeschaffene Produktlinie »AKA ELECTRIC« wurde im Werbefernsehen mit dem Slogan »AKA electric – in jedem Haus zu Hause« vermarktet. AKA stand dabei für den Spruch »Aktiv auf dem Markt – Konzentriert in der Handelstätigkeit – Aktuell im Angebot«, ELECTRIC bezog sich natürlich auf den elektrischen Betrieb der Geräte. Die Produktpalette von »AKA ELECTRIC« war sehr vielfältig. So gab es beispielsweise Luftduschen, Rasierer, Mixer, Manikürgeräte, Ondulierstäbe, Staubsauger, Lüfter, Toaster, Mixer oder Heizkissen.

Objekte der Marke »AKA ELECTRIC« in der Sammlung

Zahlreiche Haushaltselektroartikel der Dachmarke »AKA ELECTRIC« und deren Vorgänger »IKA ELECTRICA« befinden sich in der Sammlung des DDR Museum. So haben wir unter anderem den Staubsauger »AKA effect 3002«, das Rührgerät »Komet RG5«, einen Fahrraddynamo, das Frisiergerät »LD 11«, den Heizschuh »Sandalon« oder eine Weihnachtsbaumbeleuchtung in unserem Bestand. Auf unsere Facebook-Seite werden analog zum Blog Produkte der Marke »AKA ELECTRIC« in einem Bildordner präsentiert.

Rührgerät/Mixer »RG 28s« von »AKA ELECTRIC« in gelb
Tischgrill »G90« »AKA ELECTRIC«
Gelbe Kaffeemaschine »K109« »AKA ELECTRIC«

Das Ende von »AKA ELECTRIC«

Mit der politischen Wende 1989/90 verschwand die Dachmarke »AKA ELECTRIC« vom Markt. Einige der Traditionshersteller besannen sich auf ihre Wurzeln und kehrten ab 1990 zu ihren alten Namen zurück. Große Teile der ehemaligen Betriebe und Produktionsstätten wurden im Zuge der Privatisierungswelle Anfang der 1990er-Jahre stillgelegt.

 

Anmerkung der Redaktion: Der Blogartikel erschien erstmals am 22. März 2018.

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