Tourismus in der DDR

Wismar

Wismar ist ideal an der Ostsee gelegen und hat eine gut erhaltene historische Altstadt, was jede Menge Urlauber anzieht. Wismar ist eine Hansestadt, weswegen sie einen großen Hafen besitzt. (08.09.2016)

Die Hansestadt Wismar liegt an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns und wurde 2002 zusammen mit Stralsund zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Sie ist die zweitgrößte Hafenstadt Mecklenburg-Vorpommerns und lockt durch ihre historische Altstadt und die Lage zur Ostsee viele Besucher an.

Backsteingotik in Wismar

Die Backsteingotik ist auch in Wismar ein besonderes Merkmal der Altstadt und zum Beispiel in den drei Hauptkirchen wiederzufinden. Anfang des 13. Jahrhunderts wurde die spätgotische St.-Marien-Kirche in der Nähe des Marktplatzes errichtet. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt und ein großer Teil von der DDR-Regierung 1960 gesprengt, daher steht heute nur noch der 80 Meter hohe Westturm an dem Ort, wo sich einst die Kirche befand. 1295 wurde die St.-Georgen-Kirche als Kirche der Handwerker und Landsherren erbaut. Auch sie wurde im 2. Weltkrieg stark zerstört und verfiel bis 2010 immer weiter. Im Jahr 2010 stellte die Stadt die Kirche wieder her. Die einzige erhaltene der drei Hauptkirchen ist die St.-Nikolai-Kirche, die 1381 – 1487 für Seefahrer und Fischer erbaut wurde. Mit einer Hauptschiffgröße von 37 Metern zählt sie zu einer der größten Kirchen Mitteleuropas. Ihr Turm misst eine Höhe von 120 Metern.

Ursprünglich besaß Wismar fünf Stadttore, davon übrig geblieben ist nur das Wassertor, das Tor zum Hafen. Die Wehranlage und mit ihr auch ihre Tore wurden 1450 gebaut, 1869/70 entschied man sich die Stadtmauer mitsamt den anderen Toren abzureißen.

Wismars Marktplatz

Der Marktplatz ist mit 10.000 m² Fläche einer der größten in Norddeutschland und bietet einige gastronomische Angebote. Bei dem Rathaus Wismars handelt es sich um einen klassizistischen Putzbau, der 1817/19 auf den Resten des alten Rathauses errichtet wurde. Bereits 1319 stand hier ein Rathaus, das jedoch 1807 teilweise einstürzte. Johann Georg Barca war für die Planung und den Entwurf des neuen Rathauses verantwortlich.  Auch den „Alten Schweden“ findet man am Marktplatz. „Alter Schwede“ ist der Name eines mittelalterlichen Bürgerhauses, das um 1380 erbaut wurde. 1878 zog erstmals eine Gastwirtschaft in das Gebäude, wodurch das Gebäude den Namen „Alter Schwede“ erhielt. Auch heute noch beherbergt das Haus das Restaurant „Alter Schwede“.

Highlight des Marktplatzes ist die Wasserkunst Wismars, die im Zentrum des Marktes platziert ist. Im Jahre 1579 wurde sie vom holländischen Baumeister Philipp Brandin begonnen und im Renaissance-Stil ausgeführt. Erst 1602 konnte der Bau fertiggestellt werden, als der Baumeister schon verstorben war. Die Wasserkunst ist ein Hingucker für alle Touristen und vervollständigt das einzigartige Bild des Marktplatzes. Sie funktionierte nach dem Prinzip des Laufbrunnens und diente zur Trinkwasserversorgung.

Museen und Ausstellungen

Das Schabbellhaus, ein Wohn- und Brauhaus der Renaissance, ist Sitz des Stadtgeschichtlichen Museums der Hansestadt Wismar. Zurzeit ist es wegen einer notwendigen Sanierung geschlossen, Sie können aber die außergewöhnlichen Objekte an folgenden Orten sehen:

  • Karstadt-Stammhaus, Historisches Kontor
  • Rathauskeller, Ausstellung "Wismar - Bilder einer Stadt"
  • St. Marien, Ausstellung zur Backsteingotik

Im Rathauskeller befindet sich die Dauerausstellung „Wismar - Bilder einer Stadt“, in der es ebenfalls um die Stadtgeschichte geht.

Wismars historischer Hafen

Touristisch besonders attraktiv ist der frei zugängliche Alte Hafen Wismars mit dem Wassertor. Jedes Wochenende findet hier der traditionelle Fischmarkt statt, der einen Besuch wert ist! In der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde dort das Baumhaus errichtet. Früher wurde von hier aus der Hafen in der Nacht oder zur Gefahrenabwehr verschlossen. Dazu wurde von den sogenannten Bohmschlütern (Angestellte der Hafenverwaltung) eine Kette vor die Hafeneinfahrt gezogen, sodass unerlaubten Schiffen das Anlegen im Hafen verwehrt wurde. Die Bohmschlüter waren im Baumhaus untergebracht, daher stammt der Name Baumhaus. Heute dient das Baumhaus vorrangig als Präsentationsraum für wechselnde Ausstellungen und ist zu einem beliebten Treffpunkt vieler Kunstinteressenten geworden.

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Literaturquellen:

"Reiseführer DDR", VEB Tourist Verlag, Berlin/Leipzig 1990, S. 46-47.

Verlinkungen

 

Bildquelle:

"Farbige Impressionen aus der Deutschen Demokratischen Republik", VEB F.A. Brockhaus Verlag Leipzig, 5. Auflage, Leipzig 1977.

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