Wir bleiben auf Rügen: In der letzten Folge haben wir uns mit der »Aktion Rose« beschäftigt und in der aktuellen Folge von »Staatsbürgerkunde« begrüßt Martin Fischer Christian Michel. Als junger Mann beschloss er, den Dienst an der Waffe zu verweigern und eine Möglichkeit zu nutzen, die es in der DDR seit 1964 gab:
Christian Michel beschreibt im Gespräch die Aufgaben der Bausoldaten und wie er für seinen Dienst nach Rügen kam. Dort hatte er sein Quartier im ehemaligen Kraft-durch-Freude-Ferienanlager Prora und arbeitete auf der Baustelle des Fährhafens Mukran. Was es mit diesem Fährhafen auf sich hat, berichtet Martin Fischers Gast und beschreibt die Tätigkeiten der Bausoldaten dort. Christian Michel blickt zurück auf den Ablauf der Tage und Monate auf Rügen, das Verhältnis zu den Vorgesetzten und den »regulären« Soldaten und was er von Rügen außerhalb der Kaserne gesehen hat.
Passend zur Podcast-Folge »Im Dienst« stellt der Sammlungsleiter Eric ein Paar Dienstgradabzeichen aus der Sammlung des DDR Museum vor. Die Schulterklappen wurden von Bausoldaten getragen, die den Kriegsdienst mit der Waffe verweigerten und stattdessen einen waffenlosen Ersatzdienst in den Baueinheiten der NVA ableisteten. Diese besondere Form des Wehrdienstes dauerte , wie der reguläre Dienst, 18 Monate und zog oft Soldaten an, die später einen Beitrag zur Entwicklung der Opposition in der DDR leisteten. Laut Eric war dieser Wehrersatzdienst notwendig geworden, weil es in der DDR viele Gruppen gab, vor allem religiöser Provenienz, die pazifistischer Natur waren und sich dementsprechend engagierten. Die Bausoldaten trugen auf ihren Schulterklappen einen kleinen, stilisierten Spaten und wurden als »Spatensoldaten« bezeichnet. Was der Ersatzdienst als Bausoldat mit sich brachte und was die Schulterklappen über die Rolle und Aufgaben der Soldaten aussagen, erfahrt ihr in der Podcast-Folge.
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Bildquelle: Das Coverbild stammt von Лариса Мозговая auf Pixabay.