Das Auge von Harald Hauswald schaut durch den Sucher seiner Kamera und sieht: Ein verliebtes Pärchen auf der U-Bahn-Treppe, spielende Kinder in den Hinterhöfen und Menschen in der Kneipe. Sie könnten überall auf der Welt entstanden sein. Doch Hauswald war unterwegs im Ost-Berlin der 1980er Jahre. Seine Fotos zeigen Szenen einer DDR, die nicht auf den offiziellen Pressebildern, dafür aber umso mehr im Alltag der Bürgerinnen und Bürger zu finden ist. In dieser Folge spricht Martin Fischer mit Harald Hauswald über seinen Weg zur Fotografie – im wahrsten Sinn. Sein zweiter Gesprächspartner ist ein alter Bekannter in "Staatsbürgerkunde". Dr. Stefan Wolle, wissenschaftlicher Leiter des DDR Museums, ordnet im Gespräch die Arbeiten von Harald Hauswald in den historischen Kontext ein und schlägt den Bogen zum Stellenwert der Fotografie in der DDR. Viel Spaß und Erkenntnisgewinn mit einem Blick auf die DDR durch das Objektiv von Haralds Kamera.
Text: Martin Fischer