Die neue Sonderausstellung ist mir jetzt schon ans Herz gewachsen. Wir begegneten uns am ersten Tag meines Praktikums und ich durfte gleich anfangen, die Ausstellungstexte ins Englische zu übersetzen. Zu Beginn noch alles sehr abstrakt für mich, denn ich kannte das Museum bisher nur als Besucherin. Auch die Auflistung der Exponate war noch ziemlich weit weg von dem Bild, welches am Ende in den 26 Vitrinen entstanden ist. Mich hat überrascht, wie viel Arbeit in jedem einzelnen Vitrinentext steckt und wie viele Kolleginnen und Kollegen am Prozess beteiligt waren.
Als die Exponate aus dem Archiv ankamen, weckten die fürsorglich gepackten Boxen meine Neugier. Beim Sortieren der Objekte tauchte ich mit jedem Griff in den Karton in die Vergangenheit und die Geschichte der Heimat meiner Familie. Über die Themen Liebe, Sex und Sozialismus hatte ich mich mit meinen Verwandten noch nie ausgetauscht. Daher waren mir viele Exponate völlig neu, obwohl ich in der Dauerausstellung zuvor Vieles wiedererkannt hatte. Langsam ergab der schriftliche Entwurf in Zusammenhang mit den Ausstellungsstücken einen Sinn und meine Vorstellung vom Ergebnis nahm Form an.
Dann ging es an die Vitrinen. Nachdem ich die Exponate der vorherigen Sonderausstellung behutsam ausgeräumt hatte, konnte die Einrichtung der neuen beginnen. Richtig platziert und ausgerichtet ergaben die einzelnen Objekte zusammen ein rundes Gesamtbild.
Ich freue mich darüber, Teil des Entstehungsprozesses gewesen zu sein und hoffe, dass noch viele Besucher die kleine Sonderausstellung besuchen werden.
Text von Lisa Heinrich