Tourismus in der DDR

Sofia in Bulgarien

Romantische Berg- und Waldlandschaften, ausgedehnte Strände an der Schwarzmeerküste, malerische Ortschaften – dies zog viele DDR-Bürger in die Volksrepublik Bulgarien. Im heutigen Beitrag beschäftige ich mich mit der Hauptstadt Bulgariens, Sofia, im Westen des Landes. So hätte ein Urlaubstag damals aussehen können.
(24.03.2016)

Bulgarien war damals schon für seine Gastfreundlichkeit bekannt. Deshalb waren die Wochen- und genossenschaftlichen Märkte ein Anlaufpunkt, um etwas zu stöbern und sich unter die gastfreundliche Bevölkerung zu mischen. Die Märkte fanden an den Boulevards Georgi Kirkov, Janko Sakasov und Dimitar Petkov statt.

Für Liebhaber von Museen war der ein oder andere Museumsbesuch sehr interessant, da es eine große Auswahl gab. Diese drei Museen waren damals besonders beliebt:

Das Archäologische Museum befand sich in der ehemaligen Moschee Bujuk Dshamija. Hier gab es zahlreiche Exponate von zum Teil jahrtausendalter Kunst. Das Gebäude des ehemaligen Zarenpalastes beherbergte zum einen die Staatliche Kunstgalerie, die eine Sammlung alter und moderner bulgarischer Malerei und Bildhauerkunst umfasste. Das Ethnografische Museum hingegen befasste sich mit bulgarischer Folklore und altem Gebrauchsgut. Das Naturkundemuseum informierte mit über einer Millionen Exponaten über die geologische Beschaffenheit, die Flora und die Fauna Bulgariens. Alle drei Museen waren früher schon beliebt, das Gute ist: Es gibt sie auch heute noch!

Freunde der Architektur konnten auch an anderen Orten auf Entdeckungsreise gehen: Die Moschee Bujuk Dshamija war damals schon eines der bedeutendsten Architekturdenkmäler Bulgariens aus der osmanischen Zeit und ließ sich wunderbar mit einem Museumsbesuch verbinden und auch die Moschee Banja Baschi Dshamija ist ein Beispiel für die osmanische Baukunst, die man gesehen haben sollte. Doch auch das älteste Baudenkmal Sofias, die Kirche Sveti Georgi, und die Gedächtniskirche Alexandar Newski, das bedeutendste und künstlerisch sehr wertvolle Denkmal, standen zum Besichtigen ganz oben auf der Liste.

Für den Abend bot sich ein Theaterbesuch an – einziges Hindernis hier war die Qual der Wahl, denn in Sofia gab es zu DDR-Zeiten 15 staatliche Theater mit unterschiedlichen Vorführungen. Wer lieber ins Kino ging, kam auch auf seine Kosten: In Sofia gab es unfassbare 40 Kinos! Zusätzlich boten die Konzertsäle in der Hauptstadt boten tagtäglich verschiedene Konzerte an.

 

Eine Projektgruppe von Studenten der Freien Universität Berlin ruft Sie dazu auf, Ihre eigene, aufregende Geschichte vom Urlaub an der Schwarzmeerküste zu erzählen! Unter dieser Mail-Adresse können Sie der Projektgruppe „TourOsten in Bulgarien“ Ihre Geschichte erzählen: tourosten@gmail.com.

 

Literaturquelle: BULGARIEN – Reiseführer, „Medizina Fiskultura“, Sofia, 1971, S. 60-70

Bildquelle: Ferien in Bulgarien, Zentrum für Fremdenverkehrswerbung, Sofia, 1980er Jahre

Mehr zum Thema