Manche Entscheidungen sind schwer, ganz besonders die notwendigen. Seit 2010 haben wir uns der Idee eines DDR-Restaurants gewidmet und müssen uns nun eingestehen, dass der Restaurantbetrieb zu viele Kapazitäten bindet. Unsere Kernaufgaben als Museum sind die Bewahrung und die Vermittlung von Geschichte. Alle anderen Projekte müssen sich diesem Ziel unterordnen.
Diese Balance ist in der Domklause nicht mehr gegeben: Durch Ausfälle bei den Führungskräften bindet der Restaurantbetrieb personelle Kräfte des Museums und hohe Kosten belasten das Budget des Hauses. Eine Querfinanzierung des Restaurantbetriebs durch die Ausstellung würde unseren wichtigen Zielen als Museum widersprechen.
Um den Besuchern ein einmaliges Erlebnis zu bieten, benötigt die Ausstellung bei stetig steigenden Besucherzahlen auch mehr Raum. An unserem Standort direkt in Berlin-Mitte ist dieser jedoch begrenzt. Die Ausstellung konkurriert damit direkt mit dem Restaurant um die Flächen und für uns als Museum muss hier immer die Ausstellung an erster Stelle stehen. Schweren Herzens schließen wir daher das DDR-Restaurant Domklause zum Ende dieses Monats.
Unabhängig von den genannten Fakten oder von der Vision eines innovativen Museums geht es bei dieser Entscheidung um Menschen. Im DDR-Restaurant Domklause arbeiten hervorragende Kollegen, die sich nun neu orientieren müssen. Eine Situation, in die man niemanden leichtfertig bringt. Wir schließen daher bewusst direkt vor der gastronomischen Saison, um den Kollegen die beste Voraussetzung für einen schnellen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu geben.
Natürlich schmerzt dieses Loslassen. Wir verlieren durch diese Entscheidung Menschen, die uns im Stress des Arbeitsalltags ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert haben. Die uns bei gemeinsamen Projekten unterstützt haben, die sich mit Herz und Kompetenz der gemeinsamen Idee eines DDR-Restaurants mit authentischen DDR-Gerichten gewidmet haben. Wir halten vielleicht die Strategie in unseren Händen, aber die Kollegen waren das Herz und die Seele der Domklause. Darauf können sie stolz sein.
Sollten Sie noch einmal authentische DDR-Gerichte in der Domklause erleben wollen, müssen Sie sich ein wenig beeilen. Bis zum 31.3.2015 können Sie das DDR-Restaurant besuchen. Selbstverständlich wissen wir und die Kollegen der Domklause schon länger Bescheid, mussten vor der öffentlichen Bekanntmachung aber erst alle Reservierungen von Kunden persönlich stornieren. Das waren wir allen, die an das DDR-Restaurant geglaubt haben, unserer Meinung nach schuldig.
Wir alle danken den Kollegen für Ihr großes Engagement und wünschen jedem einzelnen im Team des DDR-Restaurants Domklause das Beste für die Zukunft!