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Die »FF dabei« als beliebter Begleiter zum Fernsehprogramm

Das offizielle Fernsehprogramm in der DDR war Zeit seines Bestehens sehr überschaubar. Aufgrund des begrenzten Medienangebots gab es auch nur eine Programmzeitschrift. Bis 1969 hieß diese »Funk und Fernsehen der DDR« (FF) und wurde dann in »FF dabei« umbenannt. von Jörn Kleinhardt (10.02.2021)

Eine kurze Geschichte des DDR-Fernsehprogramms

Das offizielle Fernsehprogramm in der DDR war Zeit seines Bestehens sehr überschaubar. Nach einer langen Testphase über mehrere Jahre ging der Deutsche Fernsehfunk (DFF) am 3. Januar 1956 dauerhaft auf Sendung. Die Ära des staatlichen Fernsehens in der DDR begann. Zum 20. Republikgeburtstag wurde das Portfolio 1969 um ein weiteres Programm erweitert. Mit dem Start des zweiten Programms des Deutschen Fernsehfunks (DFF 2) begann in der DDR zudem das Zeitalter des Farbfernsehens.  Wegen des, vor allem aus heutiger Sicht, sehr begrenzten Medienangebots wurde zu DDR-Zeiten nur eine Programmzeitschrift auf den heimischen Markt gebracht.

Programmzeitschrift »FF dabei« – links eine Ausgabe aus dem Jahr 1972, rechts aus dem Jahr 1981

Die Fernsehzeitschrift »FF dabei«

Die »FF dabei«, wie die Fernsehzeitschrift ab 1969 genannt wurde, erschien erstmals 1946 unter dem Titel »Der Rundfunk«. Nachdem das Fernsehen als angehendes Massenmedium immer mehr Bedeutung erlangte, wurde die Zeitschrift im Jahr 1959 in »Funk und Fernsehen der DDR« umbenannt. Den bekannten Namen »FF dabei« bekam die Zeitschrift im Zuge der Programmerweiterung schließlich 1969. Zusätzlich zum neuen Namen wurde das Layout der Zeitschrift moderner gestaltet und das Heft im Tiefdruckverfahren mehrfarbig gedruckt. Durch die Mehrkosten der farbigen Gestaltung war es nötig den Verkaufspreis der Zeitschrift anzupassen. Kostete das in Graustufen gedruckte Heft bis dahin lediglich 30 Pfennige, waren ab der Neugestaltung 50 Pfennig für die wöchentlich erscheinende Programmzeitschrift zu bezahlen.

Als einzige Programmzeitschrift der DDR erfreute sich diese von Anfang an einer großen Beliebtheit. Bereits 1956 betrug die wöchentliche Auflage knapp 450.000 Stück. Auch wegen der vielfältigen Inhalte der Fernsehzeitung waren die wöchentlichen Kontingente, welche in den Handel kamen, bereits wenige Stunden nach Erscheinen vergriffen. Trotz einer Auflage von knapp 1,5 Millionen Exemplaren in den 1980er-Jahren wurden knapp eine halbe Millionen Abonnementanfragen für das Heft abgelehnt, da eine Steigerung der Auflage aufgrund des chronischen Mangels an Druckpapier nicht möglich war.

Im Zuge der politischen Wende 1989/90 wurde das Programmheft im Juli 1990 vom Verlag »Gruner + Jahr« übernommen und verlor, wie so viele andere Printerzeugnisse der DDR, rapide an Bedeutung. Der Markt wurde überschwemmt mit Publikationen aus westlicher Produktion und die Neugier der Leute auf das ungewohnt Neue konnte nicht mehr durch die »FF dabei« befriedigt werden. Obwohl die Zeitschrift gestaltungtechnisch an die neue Zeit angepasst wurde und sich kaum von den westlichen Pendants unterschied, verschwand die »FF dabei« im Jahr 1996 endgültig vom Markt.

Programmzeitschrift »FF dabei« mit einer Großaufnahme des Berliner Fernsehturms, Ausgabe 88/89

In unserem Sammlungsbestand haben wir zahlreiche Exemplare der »FF dabei« und ihres Vorgängers der »Funk und Fernsehen der DDR«. Hefte aus den 1950er-Jahren haben wir allerdings noch nicht in unserem Bestand und freuen uns deshalb jederzeit über Spendenangebote von Exemplaren aus den 1950er oder frühen 1960er-Jahren.

Kontakt: sammlung@ddr-museum.de

 

Anmerkung der Redaktion: Der Blogbeitrag erschien erstmals am 3. Dezember 2015.

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