Mit dem Spülenbad der VEB Starkstrom-Anlagenbau Magdeburg freuen wir uns über eine nicht alltägliche Neuerwerbung für unsere Sammlung. Laut Bedienungsanleitung besticht das zur Kategorie der Küchenmöbel zählende Objekt vor allem durch seine »Zweckmäßigkeit« und trägt so »zur Erhöhung des Wohnkomforts« bei.
Das kuriose am Spülenbad ist die Vereinigung eines klassischen Spülbeckens mit einer per Schubladensystem herausfahrenden Badewanne. Die Einbauwanne ist auf Rollen gelagert und lässt sich mithilfe der beiden Griffe bis zu einem Anschlag herausfahren. Durch diesen Clou, sowie der gestalteten Wannenverkleidung und der Steckblende, ist die Einbauwanne in etwa vergleichbar mit einem Schrankbett – vollständig und platzsparend verstaubar.
Mit einer Benutzungsfläche von knapp 1,70 Meter und einer Tiefe von 0,73 Meter konnten problemlos, wie auf der Frontseite der Montage- und Bedienungsanleitung zu sehen ist, zwei Kinder gleichzeitig baden. Ebenfalls inbegriffen ist die Handbrause, mit der auch das Einlassen des Badewassers erfolgen sollte. Die Handbrause soll nach dem Befüllen der Wanne anschließend in die für sie vorgesehene Halterung platziert werden.
Neben dem Spülenbad gehörte zur Standardausstellung ein 80 Liter Heißwasserspeicher einschließlich Mischbatterie mit verlängertem Auslauf. Zur Reinigung der einzelnen Bauteile war es ebenfalls möglich, die Badewanne auf einer Seite vollständig heraus zu schwenken.
Laut Garantieurkunde lässt sich das Objekt in das Jahr 1973 datieren.
Die VEB Starkstrom-Anlagenbau Magdeburg (VEM) bildete sich 1948 aus der Zusammenlegung verstaatlichter Unternehmensteile von Siemens und AEG und bestand bis ins Jahr 1992.