Anlässlich des gerade vergangenen Weltfriedenstages und unserer kommenden Sonderausstellung „Friedensstaat DDR. Anspruch und Wirklichkeit“ (Laufzeit 29.11.2017 bis 18.03.2018) stellen wir das Kinderlied „Kleine weiße Friedenstaube“ vor.
Zunächst arbeitete Erika Schirmer als Kindergärtnerin auf Rügen und zog 1948 nach Nordhausen. Im selben Jahr komponiert sie das Lied von der kleinen weißen Friedenstaube, das viele Nachkriegskinder bis ins Erwachsenenalter begleiten sollte. Als Inspirationsquelle diente ihr ein Plakat von Pablo Picasso, das ursprünglich für die Pariser Weltfriedenskonferenz entworfen wurde. Das Motiv der Friedentaube hing in einem notdürftig hergerichteten Schaufenster, das der jungen Erika Schirmer sofort ins Auge fiel. Angeblich hatte sie auf dem Weg zur Arbeit gleich folgende vier Strophen gedichtet:
Aufgrund seiner Botschaft und seiner Eingängigkeit wurde das Lied auch außerhalb der DDR gerne gesungen. Neben Liedern schrieb sie zahlreiche Gedichte und Kurzgeschichten. Viele dieser Werke widmete sie dem Harz und ihrer Stadt Nordhausen. Abgesehen von ihrem künstlerischen Engagement unterstützt die heute 91-jährige seit Jahren die Integration polnischer MitbürgerInnen und setzt sich für ein gutes Verhältnis zwischen Deutschland und Polen ein. Am 6. Oktober 2016 erhielt sie hierfür das Bundesverdienstkreuz am Bande und wurde für ihren Einsatz für Frieden, Humanität, Werteerziehung und Demokratie ausgezeichnet.