Während des Kalten Krieges war das geteilte Berlin Schauplatz einer architektonischen Systemkonkurrenz. Beide Seiten versuchten, sich mit spektakulären Bauwerken gegenseitig zu übertrumpfen. Doch 1969, als Walter Ulbricht zum 20. Jahrestag der DDR den Fernsehturm einweihte, hatte der Osten eindeutig die Nase vorn. Der hohe, elegante Turm war in ganz Berlin zu sehen und demonstrierte die technologischen Fähigkeiten und die Wirtschaftskraft der »blühenden Republik«. Matthias Grünzig erzählt in seinem neuen Buch auf der Basis von Archivrecherchen und Zeitzeugenbefragungen die Geschichte des Fernsehturms und seiner stadtbildprägenden Funktion im Zentrum der Hauptstadt.
Vortrag und Gespräch
Dr. Matthias Grünzig, Architekturhistoriker, Berlin
Sören Marotz, Ausstellungsleiter DDR Museum, Berlin