Tourismus in der DDR

Greifswald

Die Universitäts- und Hansestadt in Mecklenburg-Vorpommern lädt mit seiner Altstadt zum Spazieren und Bummeln ein. In diesem Blogpost werden bekannte Sehenswürdigkeiten in der Region Greifswald vorgestellt, die bereits in der DDR ein Tourist*innenmagnet waren. (16.06.2016)

Greifswald ist die Kreisstadt des Landkreises Vorpommern-Greifswald im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern und als Universitäts- und Hansestadt bekannt. Zudem liegt Greifswald am Greifswalder Bodden, was einige Besucher anzieht. Die wunderschöne Altstadt, die anderen Hansestädten in Norddeutschland und dem Ostseeraum stark ähnelt, lädt zum Bummeln und Spazieren ein.

 

Das Rathaus wurde 1738 neu errichtet, nachdem es durch zwei schwere Stadtbrände 1713 und 1736 stark zerstört wurde. Die Ratsstube ist wegen ihrer barocken Ausstattung besonders sehenswert und dient als Trausaal sowie für festliche Empfänge. Die schwere Bronzetür des Rathauses wurde 1966 von dem Bildhauer Jo Jastram mit Motiven, die an das Thema Widerstand und Befreiung erinnern, gestaltet.

Die drei gotischen Kirchen St. MarienSt. Nikolai und St. Jakobi sind sehr bemerkenswert und sollten definitiv auf der Liste der zu besuchenden Sehenswürdigkeiten stehen. Die St. Nikolai Kirche (auch Greifswalder Dom) ist die Taufkirche des Malers Caspar David Friedrich (1774-1840), weshalb sie besonders gern besichtigt wird. Friedrich gilt heute als der bedeutendste Künstler der deutschen Frühromantik, weshalb es sich natürlich auch in Greifswald auf seinen Spuren wandeln lässt. Dafür bietet sich hervorragend das Caspar-David-Friedrich-Zentrum, das ein Ausstellungs-, Dokumentations- und eine Forschungsstätte umfasst.

Das Hauptgebäude der Universität (Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald) ist im Stil des Barocks von 1747 bis 1750 auf den Grundmauern des ehemaligen Gebäudes errichtet worden, da es baufällig war und nicht mehr den akademischen Bedürfnissen entsprach. Die Aula ist heute einer der schönsten barocken Festsäle im Land. Heute ist die Universität Studienort für 10.000 Studierende und zeigt mit dem offiziellen Namen Universitäts- und Hansestadt Greifswald, welchen Stellenwert die Uni für die Stadt hat.

Unter anderem in der Knopfstraße befinden sich wunderschöne historische Bürgerhäuser, eines davon beherbergt die Stadtbibliothek Hans Fallada, die nach dem in Greifswald geborenen Schriftsteller benannt wurde. Falladas letzter Roman war »Jeder stirbt für sich allein«, den er aufgrund seines Morphinkonsums in einem schlechten körperlichen Zustand schrieb. 1947 starb er in Berlin, später erfolgte die Umbettung nach Carwitz bei Feldberg an der Mecklenburgischen Seenplatte, da er dort zuletzt gelebt hatte.

Die Bockwindmühle Greifswald-Eldena ist eine der ältesten Mühlen entlang der Ostseeküste und eine von den fünf letzten Mühlen in Mecklenburg-Vorpommern. Wegen der Seltenheit ist die Mühle auf alle Fälle eine Besichtigung wert. Danach würde sich ein Besuch Wiecks anbieten. Wieck gehört seit 1939 zu Greifswald. Wahrzeichen Wiecks ist die 1887 erbaute Wiecker Holzklappbrücke, die nach holländischem Vorbild erbaut wurde. Sie wird auch heute noch per Hand bedient und verbindet die beiden Greifswalder Ortsteile Eldena und Wieck. Man hat hier eine wunderbare Aussicht auf den Wiecker Hafen und den Greifswalder Bodden. Wieck und Eldena bieten sich also sehr für einen Tagesausflug an!

 

Quelle:

»Reiseführer DDR«, VEB Tourist Verlag, Berlin/Leipzig, 1990, S. 75 f.

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