1934 in Költschen geboren, verschlägt es Eva-Maria Hagen nach dem Krieg nach Perleberg, wo sie zunächst eine Lehre als Maschinenschlosserin absolviert. 1952 folgt ein Schauspielstudium in Ost-Berlin und schon 1953 hat sie das große Glück unter der Leitung von Bertolt Brecht beim Berliner Ensemble im Stück „Katzgraben“ mitwirken zu dürfen. 1954 ehelicht sie den Drehbuchautor Hans Oliva-Hagen und 1955 kommt Nina Hagen zur Welt, der sicherlich in naher Zukunft ebenfalls ein Blogbeitrag gewidmet werden wird. Zwischen 1957 und 1965 wirkt sie in nicht weniger als 50 Produktionen mit und wird im Widerspruch zu Ihrem Äußeren oft für die Rolle einer vollbusigen Blondine besetzt. 1965 lernt die „Brigitte Bardot der DDR“, wie sie im Volksmund gerne genannt wird, den Liedermacher Wolf Biermann kennen. Eine folgenschwere Begegnung, wie sich bald herausstellt. Biermann erhält durch das 11. Plenum der SED Auftrittsverbot, beide Lebenspartner geraten fortan in das Visier der DDR-Führung und es folgt ein Prozess wegen „Staatsverleumdung“.
Ihrer beruflichen Perspektiven beraubt, tritt sie von nun an nur noch auf kleinen Bühnen in der Provinz auf. 1976 protestiert sie wie viele andere auch gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann und ein Jahr später wird ihr selbst die Staatsbürgerschaft der DDR entzogen. Mit ihrer Tochter in den Westen gezogen, erweist sich Eva-Maria Hagen als echtes Allround-Talent. Auf Bühnenauftritte folgen TV-Rollen und sie tritt als Sängerin auf. Außerdem verfasst sie ihre Autobiographie mit dem tiefsinnigen Titel "Eva und der Wolf" und tourt ebenfalls mit Lesungen. Im Jahr 2004 kommt es dann zu einer Familienzusammenführung der ganz besonderen Art. Großmutter Eva-Maria Hagen, Tochter Nina Hagen und Enkelin Cosma Shiva Hagen haben einen gemeinsamen Auftritt in der Filmkomödie „7 Zwerge – Männer allein im Wald".
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