Als gelernte Werbegestalterin arbeitete sie als Requisiteurin und Statistin am Stadttheater in Bernburg und sammelte so bereits Mitte der 50er Jahre erste Bühnenerfahrungen. Obwohl Sie zunächst an der Schauspielschule Berlin abgelehnt wurde, bekam sie 1956 eine Hauptrolle in der DEFA-Produktion „Eine Berliner Romanze“. Danach war der Weg geebnet für ein Studium an der Hochschule für Film- und Fernsehen in Potsdam. Es folgten Engagements am Deutschen Theater in Berlin, am Stadttheater Senftenberg und eine langjährige Mitgliedschaft im Ensemble der Volksbühne Berlin. Den Film ließ sie nie aus den Augen und so wirkte sie in den 60er Jahren in zahlreichen weiteren DEFA-Produktionen mit. Dabei entwickelte sie sich immer mehr zur Stilikone und repräsentierte die selbstbewusste, moderne DDR-Frau. In dieser Zeit drehte Sie auch Filme mit dem Schauspielkollegen Rolf Römer, den sie später ehelichte und mit dem sie bis zu seinem Tod im Jahr 2000 verheiratet war. Außerhalb der Filmbranche war sie für ihr regimekritisches Verhalten bekannt. So protestierte sie persönlich bei Honecker gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann und protestierte auch gegen die Sprengung eines Barockpalais in Dresden. Die Wende tat ihrer Popularität keinen Abbruch und so ist sie nach wie vor in beliebten TV-Serien, Krimis und Filmen zu sehen. Derzeit tourt Annekathrin Bürger auf ausgesuchten Bühnen mit ihren musikalischen Lesungen.
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