Die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten trennte nicht nur die Menschen in Ost und West, sondern auch die Warenwelten. Einige Marken, die in der DDR entstanden, haben die Transformation nach 1989 überlebt und sind heute aus den Supermärkten in West und Ost nicht mehr wegzudenken.
Erfolgsgeschichte schrieben dabei beispielweise Radeberger Bier oder der Rotkäppchen-Sekt, aber auch andere Produkte finden sich in fast allen Supermärkten, obwohl von rund 700 DDR-Marken nur wenige die Wiedervereinigung überlebt haben. In einer Studie aus dem Jahr 2012 sind es nur noch etwa 100. Auch die Florena-Handcreme, der Bautzener Senf, Köstritzer und Wernesgrüner sowie Spreewaldhof-Produkte sind Marken aus der ehemaligen DDR. Bei den meisten Produkten handelt es sich heute allerdings nicht mehr um reine Ostprodukte. Der Bautzener Senf wird zwar noch in Sachsen hergestellt, gehört jedoch dem Konzern Develey aus München. Die meisten Biermarken gehören heute zur Radeberger- oder Bitburger-Gruppe.
Viele Produkte haben ihr Ostimage ganz bewusst hinter sich gelassen, sie wollen nicht durch ihre Herkunft, sondern durch ihre Qualität überzeugen. So wirbt Spee, das heute zu Henkel gehört, nicht als Waschmittel der Ostfamilie sondern als Waschmittel zum kleinen Preis. Dennoch finden insbesondere solche Produkte sich in westdeutschen Regalen wieder, die auf ihre regionale Herkunft setzen, das widerspricht der Aussage des Rewe-Sprechers, dass ein Fokus auf die Herkunft „nicht mehr zeitgemäß wäre“. Besonders ostdeutsche Kunden greifen noch immer bewusst nach Rotkäppchen, Rügenfisch aus Sassnitz, Halloren-Schokolade oder Wikana-Keksen.
Welche Ostprodukte benutzen Sie gerne? Was halten Sie davon, dass heute die Ostidentität von vielen Firmen abgelehnt und abgelegt wird? Wir sind gespannt auf Ihre Beiträge.