Was bedeutete das Jahr 2013 für das DDR Museum?

von Melanie Alperstaedt (08.01.2014)

2013 startete für das DDR Museum mit einer guten Nachricht: 2012 wurde erneut der Besucherrekord gebrochen: Mit 504.564 Besuchern erlebten zum ersten Mal in einem Jahr mehr als eine halbe Millionen Menschen Geschichte zum Anfassen. Die Freude darüber wurde jedoch schnell abgelöst von der Vorfreude auf einen neues Umbauvorhaben: Im Januar startete die aufwändige Neugestaltung unserer Eingangsebene. Neben dem Bau eines neuen Kassencounters und eines sehr schönen neuen Museumsshops wurde durch den Umbau auch ein neues elektronisches Einlass-System eingeführt. Abschließbare Schränke für unsere Besucher kamen hinzu und ganz besonders gut gefällt mir bis heute unser symbolischer „Eiserner Vorhang“.

Einige Monate später haben wir dann in unserem hauseigenen Verlag das Buch „Nachgemacht“ veröffentlicht, welches sich mit Spielekopien aus der DDR beschäftigt. Es präsentiert auf 156 Seiten und mit unzähligen Fotos in der DDR selbstgebastelte Gesellschaftsspiele nach westlichem Vorbild. Die Herausgeber Martin Thiele und Michael Geithner sammeln schon seit Jahren Spielekopien und stellten einige bereits in ihrem Blog vor. Besonders spannend an dem Thema ist, dass es sich bei den Spielen nicht nur originalgetreue Kopien handelt. Viele sind an die Gegebenheiten des DDR-Alltags angepasst worden und spiegeln die Lebenswirklichkeit der Menschen wieder.

Auch das Team hat sich in diesem Jahr verändert: Neben unserem Sammlungsleiter Sören Marotz, unserem neuen Social Media Manager Michael Geithner (ja, der Name dürfte Ihnen bekannt vorkommen), unserem Sammlungsbetreuer Marcel Bürger bereichert auch unsere neue Auszubildende Valerie Holbein das Team mit ihrem Engagement und neuen Ideen.

Im November dann präsentierte das DDR Museum das in der DDR erfundene Strategiespiel LIGATO als App. Das von Lothar Schubert 1984 entwickelte Brettspiel sollte schon zu DDR-Zeiten im VEB-Berlinplast produziert werden, doch dann kam die Wiedervereinigung dazwischen. Die außergewöhnliche Idee dazu hatten erneut die Köpfe von „Nachgemacht“ und haben jede Menge Herzblut ist das Projekt gesteckt.

Der Dezember war für mich persönlich der „Monat der Highlights“. Zwei große Projekte haben Ihren Abschluss gefunden und wurden der Öffentlichkeit präsentiert. Die erste Premiere war unsere neue YouTube Serie „Frag Dr. Wolle“, in der die Follower aus unseren Social Media Kanälen unserem wissenschaftlichen Leiter Dr. Stefan Wolle Fragen stellen konnten. Einige wurden ausgewählt und unterhaltsam von Dr. Wolle vor der Kamera beantwortet. Zwei Folgen gibt es schon, die dritte wird noch diesen Monat veröffentlicht werden.

Besonders interessant für unsere Museumsbesucher vor Ort ist aber sicherlich das Projekt, welches Mitte Dezember Weltpremiere feierte: Es handelt sich um unsere Trabi-Simulation! In Zusammenarbeit  mit dem  Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut ist es gelungen, eine nahezu reale Steuerung unseres Trabants durch eine virtuelle Plattenbausiedlung zu realisieren. Auf die Scheibe des Trabants wird eine eigens programmierte originalgetreue 3D-Plattenbausiedlung projiziert, durch die unser Besucher den Trabi eigenhändig lenkt, beschleunigt und bremst. Zuvor muss er selbstverständlich den Motor starten! Dieses Abenteuer wird dann noch ergänzt durch die passenden und authentischen Geräusche eines Trabant P 601.

Kurz vor dem Jahreswechsel, ich wartete schon gespannt auf unsere Gesamtbesucherzahl für 2013, passierte es: Der dreimillionste Besucher stand an unserer Kasse! Es war Herr Hearnden aus Oxford, der gemeinsam mit seiner in der DDR aufgewachsenen Partnerin das DDR Museum zum ersten Mal besuchte. Für besondere Gäste hat man dann auch besondere Geschenke, und so überreichte der Direktor des DDR Museum Herrn Hearnden einen riesen Präsentkorb mit Produkten aus unserem Shop, eine Urkunde für lebenslangen freien Eintritt im DDR Museum sowie einen Gutschein für ein Drei-Gänge-Menü im DDR-Restaurant Domklause.

Das letzte Highlight des Jahres 2013 habe ich jedoch erst 2014 erfahren. Erneut haben wir einen Besucherzuwachs erreicht: Fast 568.000 Besucher begaben sich 2013 in unserer Ausstellung auf eine Zeitreise, was eine Steigerung der Besucherzahlen von ganzen 12% bedeutet!

Das ist doch eine Nachricht aus der Vergangenheit, mir der man gern in die Zukunft startet!

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