Vorstellung des Spiels „Bürokratopoly“ auf der Geschichtsmesse in Suhl

Alle Jahre wieder trifft sich im winterlich verschneiten Ringberghotel bei Suhl die DDR-Aufarbeitungsszene zur „Geschichtsmesse“. Veranstalter ist die „Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“. In großen Podiumsrunden und kleinen Arbeitskreisen trifft die akademische Welt mit den vielfältigen Initiativen, Ausstellungsmachern, Museen, Schülerprojekten usw. zusammen. Vor allem geht es um die praktische Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse im Schulunterricht, in der politischen Bildung, in Ausstellungen und Museen.
von Dr. Stefan Wolle (29.01.2014)

Alle Jahre wieder trifft sich im winterlich verschneiten Ringberghotel bei Suhl die DDR-Aufarbeitungsszene zur „Geschichtsmesse“. Veranstalter ist die „Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“. In großen Podiumsrunden und kleinen Arbeitskreisen trifft die akademische Welt mit den vielfältigen Initiativen, Ausstellungsmachern, Museen, Schülerprojekten usw. zusammen. Vor allem geht es um die praktische Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse im Schulunterricht, in der politischen Bildung, in Ausstellungen und Museen.

Das DDR Museum auf der Geschichtsmesse

Natürlich war das DDR Museum auch diesmal wieder mit von der Partie. Unser Medienspezialist, Michael Geithner, stellte in der Arbeitsgruppe „Demokratie und Diktatur vermitteln – Internet und Comics, Film, Spiel und Theater“ ein spannendes Projekt vor. Bereits der überfüllte Raum signalisierte, wie sehr dieses Thema den Nerv der Zeit getroffen hatte. Nach wie vor ist für Akademiker alter Schule der Schritt zu jugendgemäßen Medien eine Hürde. Andererseits weiß jeder Pädagoge, dass das Spiel die erfolgreichste Form des Lernens ist.

Das Spiel „Bürokratopoly“ und seine Geschichte

Michael Geithner hielt sich nicht mit didaktischen Theorien auf, sondern nutze die knappe Zeit um das Spiel „Bürokratopoly“ vorzustellen.  Die sozialistische Version des ebenfalls oft heimlich hergestellten Monopoly wurde in den achtziger Jahren von Martin Böttger entwickelt und in Bürgerrechtskreisen gespielt. Daraus entstand jedoch ein ganz anderes, einzigartiges Spiel, welches sich mit seinen Vorbildern kaum noch vergleichen lässt. Einzelheiten darüber erfährt man in dem bereits erschienen Buch Nachgemacht“, das in unserem hauseigenen Verlag erschienen ist. Es handelte sich bei „Bürokratopoly“ um ein Würfelspiel. Bis zu acht Mitspieler versuchten sich durch die Niederungen des politischen Systems der DDR zu kämpfen. Das Ziel ist die Eroberung des Postens des Generalsekretärs der SED. Man kann sich den Spaß vorstellen, den das Spiel unter den bedrückenden Verhältnissen der DDR bereitete. Ernst genommen hat den Vorgang allerdings die Stasi, die sogar heimlich und unbemerkt ein Exemplar des Spiels  für ihre Akten kopierte. Nach etwa dreißig Jahren hat „Bürokratopoly“ keineswegs Staub angesetzt. Es musste aber in einigen Punkten überarbeitetet werden. Hinzu kommt eine didaktische Handreichung. Die in Suhl anwesenden Lehrer und andere Zuhörer waren begeistert. 

Lehrer können es kostenlos über das DDR Museum bestellen (Spielsteinset hier nicht enthalten). Die Lieferung erfolgt nur an Schuladressen. Nach Bestelleingang prüfen wir Ihre Angaben zur Schule. Die Lieferung erfolgt nur an Schuladressen.  

Über den Online-Shop des DDR Museum können „Bürokratopoly“ und das dazugehörige Spielsteinset bequem bestellt werden. Eine Spielanleitung kann kostenfrei heruntergeladen werden.

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