Treuer Begleiter ohne Räder – Das Kofferradio REMA Trabant T6

Wer Trabant (treuer Begleiter) hört, denkt wohl im ersten Moment an den Zweitakter aus Zwickau oder den ersten Satelliten im Weltall. Unser Objekt der Woche hat zwar ebenfalls Trapezform und nennt sich Trabant, ist jedoch nicht der Plastebomber mit eingebautem Kultstatus. Ein Motor oder vier Räder wie beim P 601 sind auch nicht vorhanden. Unser Trabant T6 wurde vielmehr dazu konstruiert, mit dem Auto oder dem Motorrad, Fahrrad etc. als „treuer Begleiter" der jeweiligen Besatzung auf Reisen zu gehen und die Klänge des Äthers aus (fast) aller Welt einzufangen.
von Sören Marotz (28.08.2013)

Wer Trabant (treuer Begleiter) hört, denkt wohl im ersten Moment an den Zweitakter aus Zwickau oder den ersten Satelliten im Weltall. Unser Objekt der Woche hat zwar ebenfalls Trapezform und nennt sich Trabant, ist jedoch nicht der Plastebomber mit eingebautem Kultstatus. Ein Motor oder vier Räder wie beim P 601 sind auch nicht vorhanden. Unser Trabant T6 wurde vielmehr dazu konstruiert, mit dem Auto oder dem Motorrad, Fahrrad etc. als „treuer Begleiter" der jeweiligen Besatzung auf Reisen zu gehen und die Klänge des Äthers aus (fast) aller Welt einzufangen.

Es handelt sich um das Kofferradio REMA Trabant T6, welches unserem Museum vor kurzem als Spende mit der originalen Bedienungsanleitung und dem zum Gerät passenden Schutzbeutel aus Stoff übergeben wurde. Das erste Gerät der Trabant-Kofferradioserie vom Typ Trabant 19KBN gelangte bereits 1953 in den Handel und war komplett mit Röhren bestückt. Nach mehreren Modellvariationen wurde ab 1961 bei REMA, der Fabrik für Rundfunk, Elektrotechnik und Mechanik in Stollberg, der Typ Trabant T6 mit Transistorbestückung gefertigt. Der kleine Empfänger mit dem aus Kunstleder umhüllten Holzgehäuse und Applikationen aus Kunststoff und Metall war für den Langwellen, Mittel- und Kurzwellenempfang ausgelegt und kostete 350 Mark. Energielieferant waren zwei Trockenbatterien mit je 4,5 Volt Spannung.

Die ersten Geräte hatten noch eine konventionelle Verdrahtung und keine Anschlussbuchsen für Zusatzgeräte (wie unser Gerät auf den Fotos), während ab ca. 1964 gedruckte Schaltungen und Anschlussbuchsen verbaut wurden. Interessant ist besonders die Mechanik der Sendersuche. An diesem Gerätetyp wurde sie in Form einer wie ein Kompass aussehenden Skalenscheibe unter dem kreisförmigen Suchknopf aus durchsichtigem Kunststoff gestaltet. Dass diese Radios ihren Namen alle Ehre machten und über viele Jahre „treue Begleiter" waren, bezeugt unser Exemplar mit seinen zahlreichen Gebrauchs- und Abnutzungsspuren.

Marcel Bürger

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