Aus dem Museum

Spiel des Monats: "Auferstanden aus Ruinen"

Hinter den vielen Türen der Vitrinen des DDR Museum verbergen sich ein dutzend Spiele, auch eines zur Nationalhymne der DDR. Gespielt wird nur mit einem großen roten Buzzer, dennoch ist es kniffliger, als man denkt.
von Michael Geithner (22.07.2014)

Hinter den vielen Türen der Vitrinen des DDR Museum verbergen sich ein dutzend Spiele, auch eines zur Nationalhymne der DDR. Gespielt wird nur mit einem großen roten Buzzer, dennoch ist es kniffliger, als man denkt.

„Auferstanden aus Ruinen“ wurde am 8. Februar 1950 durch die Provisorische Volkskammer zur Nationalhymne der DDR erklärt. Diese wurde zuvor in nur wenigen Wochen von Johannes R. Becher geschrieben und von Hanns Eisler komponiert. Bereits am 5. November wurde durch den Ministerrat der DDR das Lied zur „Deutschen Nationalhymne“ erhoben, weniger als 2 Monate nachdem sie in Auftrag gegeben worden war. Hanns Eisler sagte damals: „Solche Sachen kann man nur sehr rasch machen oder gar nicht.“

Das Spiel selbst erinnert jedoch an besondere Umstände in den frühen 1970er Jahren, als man beschloss, den Text der Hymne nicht mehr zu singen. Das Neue Deutschland schreibt in einem Artikel von 2013: „Zwischen 1969 und 1973 verschwand der Becher-Text der Nationalhymne immer mehr aus der Öffentlichkeit und es war nur noch die Eislersche Instrumentalfassung der Hymne zu hören. Zur Eröffnung des Senders »Stimme der DDR« am 15. November 1971 […] wurde zum Sendeschluss erstmalig die DDR-Nationalhymne nur noch in Orchesterfassung ohne Textgesang intoniert.“ Im Spiel selbst gilt es nun herauszufinden, warum der Text gestrichen wurde, beziehungsweise welche Textzeilen entscheidend für diesen Beschluss waren. Die Hymne spielt automatisch ab, mit dem gesungenen Text, der Spieler wiederum muss buzzern, wenn eine Textzeile gesungen wird, die der Staatsführung nicht genehm war. Hier ein Test: Welche der folgenden 4 Zeilen schien die Parteiführung zu stören? (Auflösung unten)

A) Auferstanden aus Ruinen
B) Und der Zukunft zugewandt,
C) Laß uns dir zum Guten dienen,
D) Deutschland, einig Vaterland.

Wer nun Lust hat, das Spiel einmal selbst auszuprobieren, der sollte schleunigst eine Reise ins DDR Museum planen. Wir haben täglich bis 20 Uhr geöffnet, samstags sogar bis 22 Uhr. Kennen Sie schon unser neues Online-Ticket-System? Buchen Sie online vergünstigt ihre Eintrittskarte, drucken Sie diese aus und betreten Sie das Museum ohne Anzustehen! Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Auflösung des Rätsels: Zeile D) war ein Grund für die Streichung, ebenso wie viele andere Zeilen, die von einem „einigen Deutschland“ sprachen.

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