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Progress-Filmprogramm: kleine Begleithefte zu großen Kinofilmen

Dieser Blogbeitrag beschäftigt sich mit den Begleitheften für Kinofilme in der DDR, die vom Progress Film-Verleih herausgegeben wurden. (24.09.2015)

Der 1950 gegründete Progress Film-Verleih hatte in der DDR eine Monopolstellung und brachte alle Filme egal ob in- oder ausländische Produktionen in die DDR-Kinos. Bis in die 70er-Jahre war es üblich kleine Begleithefte zu den neu gestarteten Filmen zu drucken und diese an Sammler*innen und Enthusiast*innen zu verkaufen. Ab 1950 wurde die »Progress Filmillustrierte« als Begleitheft für die neuen Kinofilme vom Presse- und Werbedienst der Progress Film-Vertrieb GmbH auf den Markt gebracht. 1955 erfolgte die Umwandlung  in einen volkseigenen Betrieb.

Filmbegleitheft »Alarm im Zirkus«

Abb.: Filmbegleitheft »Alarm im Zirkus« mit den Darstellern  Erwin Geschonnek und Ulrich Thein

Die kleinen Hefte im DIN A5 Format wurden meist direkt in den Kinos für 10 Pfennig pro Stück verkauft und erfreuten sich fortan großer Beliebtheit. Im Gegensatz zu Filmzeitschriften enthielten diese Begleithefte keine Hintergrundinformationen zu den Schauspieler*innen und dem Dreh der Filme sondern beschränkten sich auf Angaben zum Inhalt des Films, zur Rollenbesetzung und zum Produktionsteam.  Zusätzlich wurden einige Szenen der Filme als Foto abgedruckt.

Ab Mitte der 1950er Jahre wurde das Heft umgestaltet und kam unter dem neuen Namen »Progress-Filmprogramm« im größeren DIN A4 Format auf den Markt. Inhaltlich hat sich im Vergleich zu den kleineren Vorgängerheften wenig geändert, allerdings wurden einige der Begleithefte schon im Farbdruckverfahren hergestellt und wirkten so moderner und ansprechender. Obwohl mehr Material zur Herstellung benötigt wurde, kosteten die Hefte weiterhin lediglich 10 Pfennig.

Filmbegleitheft »Hart am Wind«. Vordergrund: eine Frau und ein Mann, im Hintergrund Boote auf dem Meer.

Abb.: Filmbegleitheft »Hart am Wind« mit den Darstellern Frank Obermann und Regina Beyer 

Im Jahr 1966 wurden das Layout und der Titel der Heftreihe abermals verändert. Unter dem neuen Namen »Film für Sie« erschienen die Hefte bis zum Ende der 1970er Jahre. Die graphische Gestaltung wurde zunehmend moderner und viele der Hefte wurden farbig gedruckt. Mit der Umbenennung ab 1966 änderte sich auch der Verkaufspreis. Die neuen Hefte waren für 20 Pfennige erhältlich und somit doppelt so teuer wie die Vorgänger. Mit der Preiserhöhung wurde dem zusätzlichen Aufwand der graphischen Gestaltung und dem teureren Farbdruck Rechnung getragen.

In unserer Objektsammlung befinden sich hunderte dieser Begleithefte

 

Anmerkung der Redaktion: Der Blogbeitrag erschien erstmals am 24. September 2015.

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