DDR-Forschung

Neue Dauerausstellung im Stasi-Untersuchungsgefängnis

19 Jahre nach Öffnung der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Hohenschönhausen als zeitgeschichtlichen Ort für interessierte Besucher hat die Gedenkstätte Hohenschönhausen heute eine Dauerausstellung über das Gefängnis eröffnet. 
(04.10.2013)

19 Jahre nach Öffnung der ehemaligen zentralen Untersuchungshaftanstalt der Staatssicherheit in Hohenschönhausen als zeitgeschichtlichen Ort für interessierte Besucher hat die Gedenkstätte Hohenschönhausen heute eine Dauerausstellung über das Gefängnis eröffnet. 

Die Erinnerungs- und Aufarbeitungsarbeit lebt in Hohenschönhausen bis heute von der direkten Vermittlung durch Zeitzeugen: Ehemalige Inhaftierte führen Schüler- und Erwachsenengruppen durch die Zellen und Verhörzimmer und erzählen ihre Geschichte. Eine bedrückende Erfahrung für jeden Besucher, die prägend ist. Doch die Schilderungen von Haft, körperlicher und seelischer Folter und dem Leiden der Opfer sind natürlich subjektiv - eine wissenschaftliche Einordnung fehlte bis heute. 

Die neue Dauerausstellung, die zusammen mit dem erforderlichen Umbau von Bundesregierung und Land Berlin gemeinsam finanziert wurde, bietet nun dreierlei: An den Wänden eine Einordnung der Untersuchungshaftanstalt ins System des kommunistischen Terrors im ganzen Einflussbereich der Sowjetunion, in der Mitte wissenschaftliche Erkenntnisse zum Alltag in Hohenschönhausen und angrenzend durch die erstmalige Öffnung der Büroräume der Gefängnisleitung einen Blick in den Alltag der Herren von Hohenschönhausen.

Gezeigt werden ca. 500 Exponate von Gefängnistüren über Wandinschriften bis zu persönlichen Gegenständen in recht kleinteiligen Vitrinen, die thematisch angeordnet sind. Daneben zahlreiche Dokumente und einige sehr interessante Filme.

Ohne Frage eine wichtige Ergänzung der Zeitzeugenarbeit, die einen Besuch in der Gedenkstätte Hohenschönhausen nicht nur verlängert, sondern auch noch lohnenswerter macht. Dabei sollte die Führung durch den Zellentrakt aber auf keinen Fall auf der Strecke bleiben - nur die Kombination aus subjektiver Erinnerung und wissenschaftlichem Hintergrund lassen die Geschichte nachvollziehen und ermöglichen es, aus der Geschichte zu lernen.

Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen


 

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