Nachdem der Zweite Weltkrieg in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reichs am 8. Mai 1945 endete, besetzten die alliierten Siegermächte USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion ihre jeweiligen Besatzungszonen. Offizielles Zahlungsmittel in allen Besatzungszonen war von Beginn an die bereits 1924 eingeführte Reichsmark, welche die bewegten Zeiten der Weimarer Republik und des Dritten Reiches überstanden hatte. In der Überganszeit bis Juni 1948 benutze man weiterhin die alten Banknoten und Geldmünzen.
Mit der in den westlichen Besatzungszonen durchgeführten Währungsreform vom 20. Juni 1948 wurde dort die Deutsche Mark eingeführt. Um einer massiven Inflation in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) vorzubeugen, wurden dort ab dem 24. Juni 1948 mit Kupons beklebte Reichsmarkscheine an die Bevölkerung ausgegeben, um die gesamte Geldmenge zu begrenzen. Dies wurde notwendig, da die nunmehr wertlos gewordenen Banknoten der Reichsmark in den westlichen Besatzungszonen und in der SBZ noch ein gültiges Zahlungsmittel waren und viele Deutsche die konfuse Situation dieser Übergangszeit zum eigenen Vorteil nutzten. Die provisorisch mit Kupons beklebten Geldscheine wurden im Volksmund »Klebemark« genannt.
Knapp einen Monat später konnte die provisorische »Klebemark« in neue Geldscheine, die Deutsche Mark (DM) der Deutschen Notenbank, umgetauscht werden, da erst zu diesem Zeitpunkt genügend neue Banknoten verfügbar waren, um die Bevölkerung flächendeckend damit auszustatten. Teilweise blieben die alten Reichsmünzen jedoch im Umlauf und wurden erst nach und nach durch neue ersetzt. Ein Teil dieser ersten neuen Entwürfe wie die 5-Pfennig-Münze stammte noch aus der NS-Zeit. Am 13. Oktober 1957 wurden die Banknoten der ersten Serie auf Beschluss der Regierung der DDR durch neue Entwürfe ausgetauscht. Ausnahmen bildeten die alten Banknoten zu 50 Pfennig und 1 DM.
Auf Beschluss des Ministerrates der DDR wurden ab dem 1. August 1964 neue Banknoten eingeführt. Laut Ministerrat sollten diese das Wesen der noch jungen DDR zum Ausdruck bringen. Mit der Erneuerung der Banknoten erfolgte auch die Umbenennung von Deutscher Mark (DM) in Mark der Deutschen Notenbank (MDN). Fortan wurden also käuflich erhältliche Waren in MDN ausgepreist.
Knapp vier Jahre später zum 1. Januar 1968 wurde die Struktur des Bankwesens in der DDR grundlegend verändert. Die Staatsbank wurde gegründet und erhielt das alleinige Recht zur Ausgabe von Zahlungsmitteln im Land. Im Zuge dessen wurde das Geld von Mark der Deutschen Notenbank (MDN) in Mark der Deutschen Demokratischen Republik (Mark oder M) umbenannt. Um dem Rechnung zu tragen, wurden die Banknoten und Geldmünzen zwischen 1973 und 1979 sukzessive durch neue Entwürfe ersetzt. Im Gegensatz zu den vorigen Zahlungsmitteln wurden die Form sowie Gestaltung der neuen Geldscheine komplett überarbeitet. Die neuen Entwürfe waren kleiner als die früheren Banknoten und zeigten andere Motive. Die Kopfportraits bekannter Persönlichkeiten auf der Vorderseite wie Thomas Münzer, Friedrich Engels oder Clara Zetkin wurden von Alltagsansichten auf der Rückseite ergänzt. So gab es beispielsweise Ansichten vom LPG-Alltagsleben, die Ansicht einer jungen Ingenieurin im Kontrollraum des Kernkraftwerkes in Rheinsberg oder die »Industrieidylle« des Petrochemischen Kombinates in Schwedt zu sehen. Das Münzgeld bekam aufgrund der Materialbeschaffenheit schnell den Spitznamen »Aluchips«. Ausnahme hierbei bildete die 20-Pfennig-Münze, welche aus Messing angefertigt wurde.
Im Zuge der Währungsunion im Sommer 1990 bekam die (noch) DDR-Bevölkerung für wenige Monate als offizielles Zahlungsmittel die aus Westdeutschland bekannte Deutsche Mark (DM). Im Oktober 1990 erfolgte die Wiedervereinigung beider deutscher Staaten mit dieser Deutschen Mark als alleingültiges Zahlungsmittel. Aber auch die schon seit 1948 existierende westdeutsche DM existierte nur noch ein knappes Jahrzehnt. Zum 1. Januar 2002 wurden viele nationale Währungen in Europa zugunsten des gesamteuropäischen Euro durch diesen ersetzt.
Anmerkung der Redaktion: Der Blogbeitrag erschien erstmals am 23. Juni 2016.