Bei der vergangenen Veranstaltung im Besucherzentrum des DDR Museum wurde es wieder einmal geheimnisvoll. Nachdem er im letzten Jahr bereits über „Geheime Orte in Brandenburg“ referiert hatte, war Claus-Dieter Steyer nun zum zweiten Mal bei uns zu Gast. Dieses Mal stellte er sein neuestes Buch vor: einen Ausflugsführer zu den „Geheimen Orten in Berlin“.
In den letzten Jahren wurden die sogenannten „Lost places“ immer interessanter und beliebter bei bestimmten Gesellschaftsgruppen und so wurden Bücher und Veranstaltungen zu diesem Thema immer häufiger. Claus-Dieter Steyer entdeckte das Thema für sich schon vor einiger Zeit und das eher zufällig. Die Idee zu seiner Reihe über geheime Orte kam ihm nämlich kurioserweise, als er sich auf der Suche nach dem Funknetz in Brandenburg verfahren hatte. Da musste er plötzlich feststellen, dass er an einem „geheimen Ort“ gelandet war.
Nicht immer ist es ganz leicht, an die „lost places“ heranzukommen oder Informationen über sie zu erhalten. Denn, so Steyer, es ist eine verschworene Gemeinschaft, die sich mit diesen Orten beschäftigt und nicht so viel nach außen dringen lässt. Dennoch lässt er sich nicht von seiner Idee abbringen, diese „Orte der Vergessenheit zu entreißen“ und seine Bücher als Ausflugsführer mit Touren zu den verschiedenen Standorten zu gestalten.
In einem bildreichen Vortrag erzählte Claus-Dieter Steyer in unserem Besucherzentrum sehr anekdotenreich, mit großer Freude und noch größerem Wissen von vielen verschiedenen geheimen Orten in Berlin. Geheime Orte aus allen Epochen, in allen möglichen Stadtteilen, mit den verschiedensten und, wie er selbst sagt, „kuriosesten“ Geschichten dahinter. Sein Vortrag, die Bilder und die zahlreichen kleinen Geschichtchen, die er zu erzählen wusste, machten richtig Lust darauf, diese Orte zu besuchen.
Im Anschluss an seine Präsentation stellte sich Steyer den Fragen aus dem Publikum und erzählte im Gespräch mit unserem Sammlungsleiter Sören Marotz von seinen Beweggründen, seiner Arbeit und seinen neuesten Projekten. Gerade arbeitet er nämlich schon wieder an einem neuen Buch und zwar über geheime Orte in Hamburg.
Besonders interessant an diesem Abend waren auch die „Souvenirs“, die Claus-Dieter Steyer dem ein oder anderen geheimen Ort entwendet hatte. Diese hat er mitgebracht und auch zu jedem dieser Stücke wusste er eine Geschichte zu erzählen. So war neben einem sowjetischen Wimpel und einem Absperrschild auch das berühmteste Ölgemälde aus DDR-Zeiten unter seinen Schätzen. Das Bild "Am Strand" von Walter Womacka, entstanden 1962, hing in der DDR beinahe überall (heute zum Beispiel auch im Wohnzimmer in unserer Ausstellung) und wurde 1968 sogar in einer Auflage von 12 Millionen Stück als Briefmarke gedruckt.
Die Bücher von Claus-Dieter Steyer, „Geheime Orte in Berlin“, „Geheime Orte in Brandenburg“ und „Geheime Orte in Mecklenburg-Vorpommern“, sind alle im Nicolai Verlag erschienen und können für je 12,95 € erworben werden.