Ostern ist immer eine Zeit, die man traditionsgemäß mit seiner Familie verbringt. Vor allem für die Kinder ist es (fast) immer ein Spaß, sich auf die Suche nach den liebevoll versteckten Süßigkeiten oder Geschenken zu machen. In diesem Sinne möchte ich Ihnen heute einen Neuzugang in unserer Bibliothek vorstellen, der besonders für die Kleineren geeignet ist: Das Kinderbuch „Fritzi war dabei – eine Wendewundergeschichte“.
Dieses Werk möchte speziell für die Kinder im Grundschulalter, also den 7 bis 11jährigen, die Geschichte rund um die „Wende“ 1989 leicht verständlich erzählen. Es ist aus der Sicht der fiktiven neunjährigen Fritzi Sommer geschrieben, die etliche Erfahrungsberichte der Kinder von damals in einer Person verkörpert.
Fritzi lebt mit ihren Eltern und ihrem jüngeren Bruder Hanno in Leipzig und beginnt mit ihrer Erzählung am 1. September 1989, dem ersten Schultag nach den Ferien und wie stolz sie beim Fahnenappell als nunmehr frisch gebackener Thälmannpionier ist. Und wie groß ihre Verwunderung, als sie im Klassenzimmer bemerkt, dass ihre Banknachbarin aus dem Ungarn-Urlaub nicht zurückgekommen ist. Sie berichtet, wie ihre Mutter sie und ihren Bruder eines Montags zu einem Friedensgebet mit in die Nikolaikirche nimmt und wie sie schön sie die Stimmung dort findet, dann jedoch erschrocken ist über die Aggressionen vor der Kirche, als die Stasi mehrere Menschen festnimmt. Und wie entsetzt Fritzis Vater später ist, dass seine Frau die Kinder dorthin mitgenommen hat.
Für die nächste Demo gestaltet Fritzi für ihre Mutter ein Plakat, das aber erst beim übernächsten Mal zum Einsatz kommt, da der Spitzel aus dem Erdgeschoss, Herr Spieker, ihre Mutter beobachtet. Die Situation ist aufregend und angespannt. Immer wieder kommen Menschen nicht in die Schule oder zur Arbeit, weil sie nach Ungarn oder Prag fahren. Die Demonstrationen werden immer größer. Eines Tages, ihre Mutter ist wieder zu einer Demonstration aufgebrochen, dieses Mal sogar vorsorglich mit Verbandsmaterialien ausgerüstet, beobachtet sie zusammen mit ihrem Vater und ihrem Bruder vom Fenster aus den größten Menschenstrom, den sie jemals gesehen hat.
eignet sich zudem auch hervorragend für die Nutzung im Schulunterricht. Der Klett Kinderbuchverlag, in dem das Werk erschienen ist, liefert dazu auch direkt pädagogisches Begleitmaterial. Illustriert wird die Erzählung durch zahlreiche liebevolle Zeichnungen der Leipzigerin Gerda Raidt. Einen sehr schönen Einblick in das Buch erhalten Sie hier.
„Fritzi war dabei – eine Wendewundergeschichte“ von Hanna Schott ist zunächst 2009 als sog. Hardcover und nun, 2014 noch einmal als Taschenbuch im Klett Kinderbuchverlag Leipzig erschienen. Es hat die ISBN 978-3-95470-096-7 und ist für nur 6,95 € im Handel erhältlich.