Rembrandt, Rubens, Dürer. Ein Jeder wird sicherlich schon einmal diese Namen gehört haben, zumindest wenn er dem Kunstunterricht in der Schule hin und wieder ein wenig Aufmerksamkeit gewidmet hat. In unserer Sammlung sind sie gleich alle drei vertreten! Spätestens an dieser Stelle muss ich jedoch die Kunstfreunde enttäuschen. Es handelt sich nicht etwa um unentdeckte millionenteure Gemälde der alten Meister, sondern um frühe Fernsehgeräte aus der DDR!
Im Vergleich mit modernen Flachbildgeräten, wie sie derzeit auf der IFA hier in Berlin ausgestellt werden, wirkt die winzige Bildröhre und das klobige Gehäuse des Fernsehers „Rembrandt FE852 D" aus dem VEB Sachsenwerk(e) Radeberg von 1954 geradezu archaisch. Zu Beginn der fünziger Jahre steckte die Fernsehtechnik jedoch noch in den Kinderschuhen und an Mikrochips oder hochauflösende Oled-Bildschirme mit 3-D war nicht einmal ansatzweise zu denken. Die Geräte arbeiteten gänzlich mit Röhren.
Der „Rembrandt" war der erste offiziell und in größeren Stückzahlen in der DDR erhältliche Fernseher. Vorgestellt wurde der Apparat am 20. Dezember 1952 pünktlich zum Start des DDR-Versuchsfernsehens und Stalins Geburtstag. Entwickelt und gebaut wurde das Gerät im sächsischen Radeberg, wo man bereits seit 1950/51 auf russischer Direktive den Empfänger „Leningrad T2" als Reparationsgut für die Sowjetunion produzierte. Über den genauen Produktionszeitraum, Produktionszahlen oder Verkaufspreise des „Rembrandt" gibt es keine einheitlichen Angaben in der Literatur. Im Radeberger Werk, welches ab 1955 als VEB RAFENA (RAdeberger FErnseh- und NAchrichtentechnik) firmierte, wurden noch bis 1968 Fernsehapparate produziert.
Bislang haben wir noch keinen Versuch unternommen, unseren „Rembrandt" von 1954 oder die anderen 'alten Meister' wieder zum Leben zu erwecken, da die Röhren nach vielen Jahren im Dornröschenschlaf langsam und mit fachmännischem Wissen angeheizt werden wollen. Aber wer weiß, vielleicht malt unser „Rembrandt" schon bald wieder flimmernde Bilder?!