DDR Museum

Der Winter kommt – was bedeutet das für unser Museumsdepot?

Das Bewahren von Kulturgütern gehört zu den Kernaufgaben eines jeden Museums. So beschreibt der Deutsche Museumsbund e.V. (DMB) in der Publikation „Standards für Museen“  (2006 gemeinsam mit ICOM Deutschland 2006 veröffentlicht) den Bewahrungsauftrag wie folgt: „Das Museum hat den Auftrag, Zeugnisse der Vergangenheit und der Gegenwart dauerhaft zu erhalten und für die Zukunft zu sichern. Das erfordert besondere Vorkehrungen und spezifische Kenntnisse über Sicherheit, Klima, Materialeigenschaften, […] Handhabung der Objekte sowie Konservierungs- und Restaurierungsverfahren.“ Dementsprechend muss ein Museumsdepot so gestaltet sein, dass es für die zu bewahrende Sammlung den bestmöglichen Schutzraum darstellt. Laut Empfehlungen des DMB ist der „ […] Depotbereich […] ein eigenständiger und gesicherter Bereich. Er entspricht bauphysikalisch und haustechnisch den konservatorischen Anforderungen der Sammlungen.“ Insbesondere die konstante Gestaltung der klimatischen Bedingungen stellt dabei eine besondere Herausforderung dar, da eine Beeinflussung des Depotklimas durch das Außenklima nicht zu umgehen ist.
(23.11.2015)

Das Bewahren von Kulturgütern gehört zu den Kernaufgaben eines jeden Museums. So beschreibt der Deutsche Museumsbund e.V. (DMB) in der Publikation „Standards für Museen“  (2006 gemeinsam mit ICOM Deutschland 2006 veröffentlicht) den Bewahrungsauftrag wie folgt: „Das Museum hat den Auftrag, Zeugnisse der Vergangenheit und der Gegenwart dauerhaft zu erhalten und für die Zukunft zu sichern. Das erfordert besondere Vorkehrungen und spezifische Kenntnisse über Sicherheit, Klima, Materialeigenschaften, […] Handhabung der Objekte sowie Konservierungs- und Restaurierungsverfahren.“ Dementsprechend muss ein Museumsdepot so gestaltet sein, dass es für die zu bewahrende Sammlung den bestmöglichen Schutzraum darstellt. Laut Empfehlungen des DMB ist der „ […] Depotbereich […] ein eigenständiger und gesicherter Bereich. Er entspricht bauphysikalisch und haustechnisch den konservatorischen Anforderungen der Sammlungen.“ Insbesondere die konstante Gestaltung der klimatischen Bedingungen stellt dabei eine besondere Herausforderung dar, da eine Beeinflussung des Depotklimas durch das Außenklima nicht zu umgehen ist.

Bedingt durch den Wechsel der Jahreszeiten ist das die Depoträumlichkeiten beherbergende Gebäude von veränderlichen Außentemperaturen und Luftfeuchte-Werten umgeben. Trotz entsprechender Dämmungseigenschaften der Bausubstanz bleibt, insbesondere bei extremen Klimaschwankungen, eine Beeinflussung des Depotklimas nicht aus. Doch was bedeutet das für den Schutz der Objekte? An dieser Stelle sind entsprechende Maßnahmen durch das Fachpersonal zu ergreifen, um die entstandenen Schwankungen auszugleichen und die vom jeweiligen Sammlungsbestand benötigten Klimabedingungen so konstant wie möglich zu halten.                                                                                                                    

Die durchzuführenden Maßnahmen gestalten sich wie folgt: Sinkende Außentemperaturen sind beispielsweise durch eine Erhöhung der Innentemperatur auszugleichen. Dies geschieht durch eine Hochregelung der Heizvorrichtungen. Eine optimale Raumtemperatur des Depots beträgt zwischen 15 und 18 Grad Celsius. Dabei ist stets der geringste Wert anzustreben, da mit sinkender Temperatur der natürliche Alterungsprozess der Objekte verlangsamt werden kann. Mit den sinkenden Temperaturen geht zumeist ebenfalls eine erhöhte Luftfeuchtigkeit einher. Dieser Klimaschwankung kann innerhalb der Depoträumlichkeiten mit luftentfeuchtenden Maßnahmen, z.B. mithilfe von Luftentfeuchtern, entgegen gewirkt werden. Je nach Raumgröße und Materialanforderungen der Sammlungsbestände wird eine entsprechende Anzahl an Geräten in Betrieb genommen, bis der angestrebte Gehalt der relativen Luftfeuchte erreicht ist. Dieser liegt bspw. für Metalle bei 15-40%, für fotografisches Material bei 30-40% oder für organisches Material wie Elfenbein oder Leder zwischen 50-60% (lt. Handreichung „Gutes Klima“ der Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg von 2006).

Natürlich müssen sämtliche Veränderungen und Angleichungen des Raumklimas aufgezeichnet und langfristig dokumentiert werden. Somit lassen sich bspw. die gebäudespezifischen Veränderungen während des vergangenen Winters nachvollziehen, sodass wir in diesem Jahr proaktiv die entsprechenden Maßnahmen ergreifen können, um unsere Sammlung optimal bewahren zu können. So können Sie sich als Besucher schließlich noch lange an spannenden und einzigartigen Objekten in bestmöglichem Zustand bei einem Besuch unseres Museums erfreuen!

 


 

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