Welche Bedeutung und welche Konsequenzen hatte der Mauerbau für die DDR-Gesellschaft im Jahre 1961? Diese Frage wurde gestern bei uns im Besucherzentrum lebhaft diskutiert. Ausgiebig wurde dabei der sozialistisch-utopische Glaube an eine andere, bessere Welt betrachtet. Bedeutete der Mauerbau die Bankrotterklärung dieser Hoffnungen? Oder war er evtl. ein pragmatischer, unmenschlich-brachialer erster Schritt zur Umsetzung der Utopie? Verstehen Sie mich nicht falsch: Es ging nicht darum, ob der Mauerbau gut oder schlecht war, sondern darum, was er 1961 und danach für den Glauben an und die Hoffnung auf ein sozialistisch-friedliches Miteinander in der DDR bedeutete.
Kurz gesagt: Es fällt schwer, diese komplexe Diskussion wiederzugeben. Es war gestern jedoch relativ leicht ihr zu folgen, da Herr Booß von der BStU als Moderator der Diskussion für Ordnung sorgte ;) Man hätte wohl dabei sein müssen, was aber natürlich nicht jedem möglich ist. Daher würde ich Ihnen bei Interesse die beiden gestern vorgestellten Bücher empfehlen:
"Ende einer Utopie. Der Mauerbau in Berlin 1961" ist von Jens Schöne und im Berlin Story Verlag erschienen. Es kostet 14,95 €.
"Aufbruch nach Utopia. Alltag und Herrschaft in der DDR 1961 - 1971" von unserem wissenschaftlichen Leiter Stefan Wolle kostet 29,90 €, ist im Ch. Links Verlag erschienen und wurde bereits im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe ausführlich vorgestellt.