Einmal im Monat stellen wir an dieser Stelle Orte vor, die sich mit dem Gedenken und Erinnern an die DDR beschäftigen. Bisher waren dies vor allem Institutionen wie Museen oder Gedenkstätten, die verschiedene Themen der DDR-Vergangenheit thematisieren. Dieses Mal soll nun ein Ort des Erinnerns der etwas anderen Art vorgestellt werden: der Berliner Mauerweg.
Der Berliner Mauerweg wurde in den Jahren 2002 bis 2006 realisiert und kennzeichnet den Verlauf der DDR-Grenzanlagen zu West-Berlin auf ca. 160km. Er ist für Fußgänger und Radfahrer ausgebaut, eignet sich aber auch zum Inlineskaten. In seinem Verlauf wechseln sich historisch interessante Abschnitte, geprägt durch Mauerreste und Mauerspuren, mit landschaftlich reizvollen Strecken ab. Der Mauerweg ist ausgeschildert und Übersichtspläne erleichtern die Orientierung auf der jeweiligen Strecke. Die im innerstädtischen Bereich parallel verlaufende „Geschichtsmeile Berliner Mauer“, eine viersprachige Dauerausstellung, bietet durch Stationen und Informationsstelen Wissenswertes über die Teilung Deutschlands und zum Bau und Fall der Mauer. Außerdem schildern Fotografien und Texte entlang des Mauerwegs die Ereignisse, die am jeweiligen Standort geschehen sind, und bringen die damalige politische Situation und den Alltag in der geteilten Stadt in Erinnerung.
Im Innenstadtbereich bietet außerdem das „Orientierungssystem Berliner Mauer“ den Radfahrern und Fußgängern die Möglichkeit mithilfe von Karten und Hörstationen interessante Mauerreste vor Ort zu entdecken. An 29 Standorten wird zusätzlich nochmals gesondert mit Informationsstelen an die Mauertoten erinnert. Man erfährt dort etwas über die Biographien der Opfer.
Der Mauerweg ist in 14 Einzelstrecken gegliedert, die zwischen 7 und 21km lang sind. Die jeweiligen Anfangs- und Endpunkte der einzelnen Strecken sind gut mit dem öffentlichen Nahverkehr zu erreichen. Man kann also jederzeit, nach jeder Einzelstrecke, die Tour beenden.
Die Einzelstrecken führen zum Beispiel vom Potsdamer Platz zur Warschauer Straße, vom Griebnitzsee zum Wannsee oder von Henningsdorf nach Hohen Neuendorf. Genauere Informationen zum Verlauf der Strecken und den Sehenswürdigkeiten finden Sie auf der Internetseite der Stadt Berlin. Dort gibt es auch eine Flash-Karte auf welcher der Mauerweg in seinen einzelnen Abschnitten eingezeichnet ist.
Der Berliner Mauerweg bietet denjenigen, die einfach mal kein Museum besuchen möchten, eine sehr gute Alternative Geschichte am originalen Schauplatz zu erleben und sich über die deutsche Teilung und die Geschichte der Berliner Mauer mal auf eine ungewöhnlichere Art und Weise zu informieren.