Mein erster Arbeitstag begann mit einer guten Nachricht: Den Besucherrekord aus dem Jahr 2013 hat das DDR Museum, und somit wir alle, wieder gebrochen! 10.000 Menschen mehr waren in der Ausstellung, doch das Jahr war darüber hinaus wirklich ereignisreich!
Im Frühjahr begannen wir, unsere Vitrinen im DDR-Restaurant Domklause mit interessanten kleinen Wechselausstellungen zu bestücken, alle zum Thema „Design in der DDR“. Den Beginn machte das Tisch- und Tafelgerät von Christa Petroff-Bohne aus der Privatsammlung Richard Angers. Zu diesem Anlass hatten wir auch den Journalisten und Designexperten Günter Höhne zu Gast, der über Formgestaltung in der DDR berichtete. Ein spannender Vortrag und ich freue mich sehr, dass Herr Höhne nun seit einiger Zeit auch für den Blog des DDR Museums schreibt! Seit letztem August zeigen wir in den Vitrinen Gegenstände, die kurz nach dem Krieg im Alltag genutzt, aber aus Kriegsobjekten hergestellt worden sind. Ab dem 3. Februar ist dann Spielzeug aus der Sammlung von Bernd Havenstein zu sehen. Sie merken: Wir achten bei der Darstellung des DDR-Designs auf Abwechslung! Diese gab es aber auch in der Ausstellung selbst: So hat die „Schwalbe“ mitten in der Ausstellung einen „Parkplatz“ bekommen und das Spiel „Ligato“ wurde im Dezember integriert.
Im April begrüßten wir unseren neuen Sammlungsbetreuer Jörn Kleinhardt, der sich fleißig der fachgerechten Erschließung der Sammlung widmet, diese erweitert und für die nächste Generation erhält. Er stellt in unserem Sammlungsblog wöchentlich ausführlich besondere Objekte aus der Sammlung vor und ist ein wirklich toller Fotograf! Viele seiner Fotos finden Sie auch auf unserer Facebookseite, auf der er regelmäßig Fotos von Objekten online stellt.
Im Rahmen des „8. Geburtstages“ des DDR Museums wurden im Juni 2014 dann Zeitfenstertickets eingeführt. Ein kurzer Satz, aber eine Maßnahme, die viel Mühe machte! Durch diese Tickets können unsere Gäste die Warteschlange umgehen, ohne auch nur einen Cent mehr dafür zu bezahlen! Einfach online ein Zeitfenster aussuchen und die Eintrittskarten daheim bequem ausdrucken. Tickets für die Abendstunden gibt es sogar günstiger, wer will sichert sich mit VIP-Tickets alle Vorteile und zusätzlich die zeitliche Flexibilität.
Der Herbst war dann bestimmt durch die Veröffentlichung des Lehrspiels „Bürokratopoly“, was sich bei Presse, Lehrern und Privatpersonen größter Beliebtheit erfreut. 1983 wurde es von dem DDR-Oppositionellen Martin Böttger erfunden und es geht darum, vom einfachen Arbeiter zum Generalsekretär aufzusteigen. Neben einer leichten Überarbeitung wurde umfangreiches Lehrmaterial sowie eine eigene Internetseite mit zahlreichen Video-Interviews mit Martin Böttger und dem wissenschaftlichen Leiter des DDR Museums, Dr. Stefan Wolle, erstellt. Wir freuten uns dann sehr, als die Bundeszentrale für politische Bildung uns für „Bürokratopoly“ die Auszeichnung „Geschichte erinnern – Gegenwart gestalten“ für herausragendes Engagement bei der Vermittlung der friedlichen Revolution und des Mauerfalls verlieh. Für alle Mitwirkenden ein besonderes Highlight in diesem Jahr!
Der November stand aber selbstverständlich auch für uns im Zeichen des 25. Jubiläums des Mauerfalls! Doch wollten wir, wie 18 weitere Institutionen mit uns, die Bedeutung der Friedlichen Revolution betonen, ohne die der Mauerfall nicht möglich gewesen wäre. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Die Entscheidung“ organisierten wir daher am 7.10.2014 einen inszenierten Revolutionszug in Gedenken an die große Berliner Demonstration am 7. Oktober 1989. Unser Barkas fuhr vorne weg, man hörte auf dem Weg Erinnerungen der anwesenden DDR-Oppositionellen, Lieder von Stephan Krawczyk und sah tänzerische Inszenierungen des Jugendprojektes "Gethsemane 89 - eine Tanzbegegnung".
Am Abend des 9.11.2014 waren dann einige aus unserem Team Ballonpaten und hatten ihren eigenen Ballon bei der Lichtgrenze. Jeder von uns schrieb eine kleine Nachricht auf einen Zettel, den wir an den Ballon knoteten und ließen den Ballon, selbstverständlich gemäß den zeitlichen Vorgaben, steigen. Ein einmaliger Moment, den wir sicherlich so schnell nicht vergessen werden!
2014 ist Geschichte – Geschichte, die uns hoffnungsvoll auf die Zukunft des DDR Museums blicken lässt. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein spannendes, gesundes und frohes neues Jahr!