Liza studierte Geschichte in München und war im Anschluss als Doktorandin am Institut für Zeitgeschichte beschäftigt. In ihrer Dissertation, die letzten Sommer als Buch erschien, beleuchtet sie Kooperationen und Konkurrenzen in der deutsch-deutschen Wissenschaft im Kalten Krieg. Nachdem sie zuvor u. a. im Haus der Bayerischen Geschichte Einblicke in die Museumsarbeit erhalten hatte, folgte 2022 ein Umzug nach Berlin und eine zweijährige Tätigkeit als wissenschaftliche Volontärin im Museum in der Kulturbrauerei und im Tränenpalast. Im Zuge der Vorbereitung der Ausstellung »Heavy Metal in der DDR« vertiefte sie sich in die Welt der Bands und Fans sowie die Geschichte der Musik- und Jugendkultur der DDR. Zuletzt sammelte Liza Soutschek Erfahrung als Führungsreferentin, seit Dezember 2024 verstärkt sie das Ausstellungsteam am DDR Museum.
Ich arbeite seit Dezember 2024 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Ausstellungsteam. Zusammen mit Ausstellungsleiter Sören Marotz entwickele ich die neuen Sonderausstellungen und kümmere mich um die Dauerausstellung. Da reicht das Aufgabenspektrum von der Nachbeschaffung einzelner Ausstellungsstücke bis hin zur Überarbeitung ganzer Bereiche. Hinzukommt die Betreuung des Veranstaltungsprogramms des DDR Museum: Mindestens einmal im Monat laden wir spannende Gäste zu uns ein, mit denen wir Themen der DDR-Geschichte und der Transformationszeit seit 1989/90 näher beleuchten.
Besonders gefällt mir, dass die Aufgaben so vielfältig sind. Am Vormittag vertiefe ich mich z. B. in Bücher und recherchiere Inhalte für einen Ausstellungstext, nachmittags mache ich mich auf die Suche nach einem besonderen Objekt und abends moderiere ich eine Veranstaltung mit einem spannenden Gast. So könnte ein typischer Tag aussehen.
Ich habe keinen persönlichen Bezug zur DDR, allerdings habe ich mich im Rahmen meiner Promotion intensiv mit der DDR-Geschichte befasst. In meiner Dissertation geht es um deutsch-deutsche Wissenschaftsgeschichte im Kalten Krieg, ich habe dabei eine Reihe interessanter Zeitzeug*innen kennengelernt. Zur Alltagsgeschichte der DDR bin ich dann durch meine Arbeit in Museen gekommen, die Objekte des täglichen Lebens erzählen uns unglaublich viel über die Vergangenheit und können die Zeit lebendig werden lassen.
Mir gefallen die Rupfentiere von Renate Müller sehr gut. In der DDR standen sie in fast jedem Kindergarten, heute werden sie sogar in New York verkauft.
Gerade lese ich die Biografie von Angela Merkel, ein ziemlicher Wälzer. Ich finde vor allem ihre Erinnerungen an das letzte Jahr der DDR zwischen dem 9. November 1989 und dem 3. Oktober 1990 interessant, in dem sich so viel verändert hat, nicht nur in Ostdeutschland.
Ich gehe in der Mittagspause gern nach draußen, um ein bisschen Abstand vom Schreibtisch zu bekommen. Rund um die Museumsinsel ist immer was los, direkt an der Spree fühlt man sich im Sommer wie im Urlaub.
Mein Lieblingsort in der Dauerausstellung ist das Kinderzimmer, hier gibt es so viel zu entdecken! Im Rahmen eines Ausstellungsprojekts habe ich mich mit Pop- und Jugendkultur in der DDR beschäftigt. Der facettenreiche DDR-Alltag lässt sich an diesem Thema besonders gut erfassen, finde ich, die Zwänge des Systems ebenso wie die Kreativität und der Ideenreichtum der Jugendlichen.
Als Kind wollte ich Archäologin werden, das habe ich mir sehr spannend vorgestellt. In einem Museum zu arbeiten, war aber auch schon immer ein Traum von mir. Als Historikerin kann ich zum Glück mein Interesse an Geschichte mit meiner Arbeit verbinden.
Dadurch, dass ich erst vor knapp drei Jahren nach Berlin gezogen bin, erkunde ich in meiner Freizeit gern die Stadt. Berlin hat so viel zu bieten, die einzelnen Kieze mit ihren Besonderheiten zu entdecken, macht mir viel Spaß.
Eine zusätzliche Stunde am Tag würde ich dazu nutzen, mehr mit meiner Familie und meinen Freund*innen zu telefonieren, die nicht in Berlin sind.