Die Zeitschrift „UdSSR im Bau“ wurde 1930 vom russischen Schriftsteller Maxim Gorki gegründet und beinhaltete Beiträge zum Leben in der Sowjetunion sowie deren Außenpolitik, zum Teil mit propagandistischem Charakter. Ab März 1950 erschien die hochwertig produzierte Illustrierte unter dem Namen „Sowjetunion“. Das außergewöhnliche Format von 30cm x 39cm eignete sich ideal für große Bilddarstellungen und ausführliche Texte. Die Fotografien von Menschen, Bauwerken und Landschaften lieferte die Moskauer Fotoagentur „Sojusfoto“. Die Zeitschrift richtete sich vor allem an westliche Geschäftsleute, Intellektuelle und führende Mitglieder kommunistischer Parteien.
Bis zur Einstellung 1991 erschien das Magazin monatlich. Die höchste Verbreitung hatte die Schrift in den 1970er Jahren, in denen die „Sowjetunion“ in 19 Sprachen (u.a. Deutsch, Japanisch, Arabisch) erschien und in ca. 160 Ländern publiziert wurde. Die Gesamtauflage betrug circa 1,6 Mio. Hefte pro Ausgabe. Zu den Chefredakteuren gehörten zeitweilig El Lissitzky, Warwara Fjodorowna Stepanowa sowie John Heartfield, der bekannteste Leser war wohl bis zu seinem Tod Josef Stalin.
Das DDR Museum besitzt Exemplare aus den Jahren 1949 -1953 sowie 1958. Im Foyer des DDR Museum sind die Ausgaben 8/1949 und 5/1950 bis September 2019 ausgestellt. Auf dem Titelbild aus 1949 ist die Hauptverwaltung der Konditoreiindustrie der UdSSR in Moskau dargestellt. Das Heft 5/1950 beinhaltet Artikel über die Karpatenukraine und die Irpener Moore sowie Berichte über Ganzmetallwaggons, Flug- und Wassersport sowie eine Tagung der Obersten Sowjets der UdSSR.
Heute noch gut erhaltene Ausgaben zeichnen sich durch einen hohen Seltenheitswert aus und stellen eine hochinformative historische Quelle dar.
Abb.: Ausgabe 5/1950 der Zeitschrift „Sowjetunion“ in der Objektdatenbank
Abb.: Ausgaben 8/1949 und 9/1949 der Zeitschrift „UdSSR im Bau“