Zunächst sprach Prof. Dr. Guido Fackler zu den Teilnehmenden. Er ist der Leiter der Professur für Museologie an der Universität Würzburg. Sein Beitrag sollte die grundlegenden Fragen beantworten: Warum wird geforscht? Was wird erforscht? Wer forscht und für wen wird geforscht? Seiner Meinung nach bestehe ein Mangel an museologischer Museumsforschung, im Gegensatz zu den klassischen Museumsfächern.
Der nächste Vortrag drehte sich um integrierte Forschungsmuseen, das Deutsche Museum sollte als Beispiel dienen. Hier sollte vorgestellt werden, was ein integriertes Forschungsmuseum kennzeichnet und welche Kriterien zu erfüllen sind. In Deutschland gibt es insgesamt acht Forschungsmuseen, die von der Leibniz-Gemeinschaft getragen und finanziell unterstützt werden.
In weiteren Beiträgen wurden das Museum des Kapitalismus in Berlin und das Online-Migrationsmuseum Rheinland-Pfalz besprochen. Auch an diesen Beispielen sollte Museumsforschung erläutert werden. Das Museum des Kapitalismus ist ein kollektiv organisiertes Museum, das von jungen Berlinern und Berlinerinnen ins Leben gerufen wurde. Zwei der Gründungsmitglieder erklärten ihre Arbeit und Vorgehensweisen. Das Onlinemuseum dreht sich um die Migrationsgeschichte in Deutschland, vorrangig in Rheinland-Pfalz. Ein virtueller Rundgang mit verschiedenen Audio- und Videostationen nimmt die Besucher mit.
Meiner Meinung nach kam in den Vorträgen der Aspekt der Forschung nicht so heraus, wie ich es mir gewünscht hätte. Alle Beiträge drehten sich mehr um die einzelnen Ausstellungen als um die Forschung, die dahinter steckt. Gerade der Vortrag über die integrierten Forschungsmuseen handelte ausschließlich vom Deutschen Museum als Institution und seinen Ausstellungen. Welche Kriterien erfüllt werden müssen, um ein integriertes Forschungsmuseum zu sein und welche Punkte für die alljährliche Evaluation eine Rolle spielen, wurde leider nicht genau erläutert.
Neben den Vorträgen standen unter anderem die Wahl des neuen Arbeitskreises „Volontariat“ und des Standortes der nächsten Tagung auf der Tagesordnung. Außerdem wurde das „Goldene V“ für vorbildliche Volontariate verliehen und der neue „Leitfaden für das wissenschaftliche Volontariat“ vorgestellt.
Alles in allem waren es zwei aufregende und informative Tage, die einen guten Einblick in die Arbeit verschiedener Museen in Deutschland gaben, doch leider kam die Forschung etwas zu kurz.