Aus der Sammlung

Schule in der DDR – Teil 3

Was gehört in den Schulranzen? Im dritten Teil der Blogserie »Schule in der DDR« zeigen wir euch unterschiedliche Gegenstände, die Kinder mit zur Schule bringen mussten, um perfekt vorbereitet zu sein. (26.10.2017)

Schulhefte und Blöcke

Schulhefte und Blöcke gab es unliniert, liniert oder kariert. Für den Musikunterricht gab es ein speziell gedrucktes Notenheft. Jeder Schüler bzw. jede Schülerin hatte zudem ein Hausaufgabenheft zu führen. Oftmals hatten die normalen Schulhefte einen schmucklosen grünen Einband, es gab aber auch bebilderte Versionen. Obligatorisch war das beiliegende Blatt Löschpapier, das die feuchte Tinte schneller trocknen ließ und so verhinderte, dass die Schrift verschmierte oder Hände sowie Kleidung schmutzig wurden. Bevor sich Papier für Mitschriften durchsetzte, wurden bis in die 60er-Jahre hinein übrigens oft noch kleine Schreibtafeln aus Schiefer benutzt.

verschiedene Schulhefte

Der Füller

Schüler*innen der DDR mussten zwingend mit einem Patronenfüllhalter (kurz Füller) schreiben. Andere Schreibgeräte waren untersagt, obwohl man dieses Verbot in den höheren Klassen oft lockerte und Ausnahmen gestattete. Die Füller der damaligen Zeit waren einfache Schreibgeräte mit genormten Patronen. Als Beispiel dient hier der »Heiko Format«, welcher in Wernigerode hergestellt wurde.

Verpackung Füller »Heiko Format«
Tintenpatronen

Schulbücher

Schulbücher gab es für nahezu jedes Schulfach mit Ausnahme des Sportunterrichts, des Werk- und des Kunstunterrichts. Für alle anderen Fächer, wie z. B. Geografie, Mathematik, Russisch, Deutsch, Geschichte oder Biologie, gab es Schulbücher, die über die Jahre verändert wurden und inhaltlich sowie in der Gastaltung an die jeweilige Zeit angepasst wurden. Eine kleine Auswahl von Büchern findet ihr rechts in der Spalte.

Schulbuch Mathematik 2. Klasse

Staatsbürgerkunde

Das Fach Staatsbürgerkunde war anfangs ab Klasse 9, seit 1969 dann ab Klasse 7 Teil des Lehrplans. Das Fach stellte die Herausbildung des »Klassenstandpunktes« der Schüler*innen in den Mittelpunkt und vermittelte Inhalte wie die Marxistische Philosophie oder die Politische Ökonomie des Kapitalismus und Sozialismus. Neben Lehrbüchern gab es hier auch Diareihen und Schallplatten zur Gestaltung des Unterrichts.

Schulbuch Staatsbürgerkunde Klasse 9
Schallplatte Staatsbürgerkunde Klasse 7

Turnschuhe

Kinder der 1980er-Jahre kennen sicherlich noch diese Hallensportschuhe »Germina intra« aus Kunstfasern und Leinen mit weißer Gummisohle. Obwohl optisch relativ ansprechend, waren diese Schuhe aufgrund nicht vorhandener Dämpfung und schlechter Lüftung sehr unbeliebt. Weil sie nicht viel teurer als eine Woche Schulverpflegung waren, nannte man sie gerne »Essengeld-Turnschuhe«. Hergestellt wurden sie vom VEB Vereinigte Hausschuhwerke Hartha, Werk Luckenwalde.

blaue Hallensportschuhe

 

Weitere Teile der Blogserie »Schule in der DDR«:

Teil 1: https://www.ddr-museum.de/de/blog/2017/schule-der-ddr

Teil 2: https://www.ddr-museum.de/de/blog/2017/schule-der-ddr-2

Teil 4: https://www.ddr-museum.de/de/blog/2017/schule-der-ddr-4

Mehr zum Thema