DDR-Design

Mit Bodenhaftung: OMEGA – das ostdeutsche Synonym für Staubsauger

Der Fachjournalist und Designexperte des ostdeutschen Designs Günter Höhne schreibt für den Museumsblog des DDR Museums. Diesmal ist das Thema Staubsauger in der DDR. (23.02.2017)

Sie sind Außenseiter unter den dereinst allgegenwärtigen Markenprodukten der DDR, weil nicht nur nach wie vor im Handel präsent unter ihrem angestammten Namen, sondern immer noch auch eigenständige, originale Ostprodukte ohne wenn und aber: die Omega-Handstaubsauger aus Schmölln im Altenburger Landkreis mit ihrer bewährten Funktionalität und unverwechselbarem Design.

Die Marke Omega kennzeichnete einen ganzen Reigen von elektrischen Haushaltgeräten schon vom Jahr 1904 an. In der DDR hieß der Betrieb VEB Elektrowärme Altenburg, der schwungvolle Schriftzug Omega aber blieb, und er prägt bis heute unverändert nützliche und zuverlässige motorisierte „Reinigungskräfte“ wie den Omega CONTUR oder den Omega COMFORT – Handstaubsauger, wie sie besser nicht sein könnten: leistungsstark, leicht, bedien- und reparaturfreundlich. Besonders bei älteren Menschen und in Single-Haushalten sind sie beliebt.

Den Markterfolg, das Durchstehvermögen verdankt Omega einer jahrzehntelangen konsequenten Produktkulturpflege. „Designstrategie“ sagt man heute dazu.

War der DDR-Oldie unter den Altenburger Staubsaugern – damals in den frühen 1960er Jahren noch unter der nüchternen Bezeichnung „Omega 1060“ beziehungsweise „Omega 1064“ gehandelt – einfach nur liebevoll durch Werksingenieure gestaltet worden, haben alle ihm nachfolgenden Modelle durchweg bestens ausgebildete Industriedesigner entworfen. Bis hin eben zu „COMFORT“ und „CONTUR“ aus den 1980er Jahren, die übrigens als „Privileg“- oder als Noname-Produkte auch in Westdeutschland beim Quelle-Versand und in großen Kaufhausketten gefragt waren. Und die mit ihrem Charme bis heute überzeugen können.

 

Günter Höhne

 

Bildunterschrift:

CONTUR, COMFORT und ihre Vorfahren Omega 1060 und 1064

Fotos: Höhne

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