Veranstaltung

Lutz Rackow zu Gast im DDR Museum

Bei unserer letzten Veranstaltung war der Publizist Lutz Rackow zu Gast und stellte sein Buch "Spurensicherung. 80 Jahre in deutschen Irrgärten" vor. von Sarah Metscher (27.10.2017)

Laut dem 1932 geborenem Ur-Friedrichshagener ist der östliche Berliner-Randbezirk, „dicht genug dran, um immer dabei zu sein, weit genug weg, um nicht(...) in alles unmittelbar hineingezogen zu werden.” So prägen Distanz und Nähe seine Lebenserinnerungen sowie sein Buch.

In 48 spannenden, jeweils in sich abgeschlossenen Einzelgeschichten, erzählt Lutz Rackow aus über 8 Jahrzehnten persönlich erlebter Geschichte.

Hr. Rackow durchlebte mehrere deutsche Diktaturen. Schon in Kindesjahren nahm er die Widersprüchlichkeit während des Nazi Regimes war. Er flog später mehrfach von der Schule, da er seine eigene Meinung vertrat, die Dinge differenzierter betrachten wollte und eine blinde Unterordnung kritisierte.

Nach seiner Schulzeit studierte er im Westen, wohnte aber weiter im Osten (dies war bis zum 13.08.1961 durch den Vier-Mächte-Status möglich). Später arbeitete er als Wirtschaftsredakteur der Ostberliner Zeitung „Der Morgen“, schrieb einen Bestseller über die Freikörperkultur und zog am 16. Juni 1953 mit den streikenden Bauarbeitern in Richtung Regierungssitz.

Lutz Rackow ist vermutlich auch einer der wenigen Journalisten, welche diese Ereignisse vom 16. Juni, die Initiator für die Geschehnisse am 17. Juni 1961 waren, von Anfang bis Ende erlebten.

Im gemeinsamen Podiumsgespräch mit Hr. Dr. Wolle, dem wissenschaftlichen Leiter des DDR Museum, berichtet Hr. Rackow bewegt von seiner persönlichen lebenslangen Auseinandersetzung mit „nicht-legitimierten Regierungen“ und seinem ganz persönlichen Verhältnis auf die Weltgeschehnisse. Er ist ein Mann, der viel zu berichten hat und seine Leser auf fesselnde Weise an seinen Erfahrungen teilhaben lässt.

 

„Spurensicherung. 80 Jahre durch deutsche Irrgärten“ ist im Handel für 19,90€ erhältlich.

OEZ Berlin-Verlag; Auflage: 1 (10. März 2016)

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