Das Nationale Aufbauwerk (NAW) wurde 1951 gegründet und sollte große Bauvorhaben umsetzen. Träger der „Masseninitiative“ war die Nationale Front, also der Zusammenschluss aller Parteien und Massenorganisationen in der DDR. Das Nationale Aufbauwerk organisierte die freiwillige Arbeit auf den Großbaustellen und sammelte Spenden für die notwendigen Baumaterialien und Arbeitsgeräte.
Den Anfang machten die Trümmerbeseitigung in der kriegszerstörten Stadt und der darauf folgende Aufbau der Hauptstadt. Vorerst konzentrierte sich die Initiative auf die angedachte Prachtstraße „Stalinallee“ mit ihren repräsentativen Bauten im „Zuckerbäckerstil“. Für den Aufbau der Stalinallee leisteten die zuständigen Aufbauhelfer vor Ort, allein im Jahr 1952, über vier Millionen Arbeitsstunden. Die abgeleisteten Aufbaustunden wurden dokumentiert und die Aufbauhelfer erhielten zum Dank für ihre Arbeit Urkunden und Abzeichen in Form von „Aufbaunadeln“.
Nach Fertigstellung des Prachtboulevards mit dem Namen des Diktators „Stalin“, wurden andere Großprojekte mithilfe des Nationalen Aufbauwerks realisiert. Dazu gehörte in Berlin der Aufbau des beliebten Tierparks in Friedrichsfelde, welcher bis 1955 abgeschlossen war. Nachdem in Berlin die Großprojekte umgesetzt waren, wurde die Initiative auf die gesamte Republik ausgeweitet. So entstand in Rostock beispielsweise das Ostseestadion mithilfe der Aufbauhelfer des Nationalen Aufbauwerks. Bei allen Projekten stand die Gemeinnützigkeit im Vordergrund, es entstanden zahlreiche Schwimmbäder, Parks aber auch Feuerwehrhäuser für örtliche Feuerwehren, Sportplätze, Turnhallen und Sportlerheime, Kulturhäuser und Schulen.
In den 1960er Jahren wurde das NAW durch die „Mach-mit-Bewegung“ mit der bekannten Losung: „Schöner unsere Städte und Gemeinden – Mach mit!“ und die Volkswirtschaftliche Masseninitiative (VMI) ersetzt.