DDR-Geschichte

Vereint unbesiegbar – die DDR als Mitglied des Warschauer Paktes

(13.05.2015)

Neben des enormen Einflusses der UdSSR, unter dem die DDR seit ihrer Gründung 1949 in gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht stand, so war die Republik ebenfalls Mitglied eines militärischen Bündnisses, nämlich dem am 14. Mai 1955 gegründeten „Warschauer Pakt“. Dieser noch bis 1991 bestehende militärische Beistandspakt des Ostblocks unter der Führung der Sowjetunion wurde mit dem „Warschauer Vertrag über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand“ gegründet. Den Vertrag unterzeichnete der damalige Ministerpräsident der DDR Otto Grotewohl in Warschau. Der Warschauer Pakt wurde als Gegenentwurf zur NATO aufgebaut, nachdem die BRD am 5. Mai 1955 dem westlichen Verteidigungsbündnis beitrat.

 

Neben der DDR und der Sowjetunion hatte der Warschauer Pakt folgende Mitglieder: Albanien, Bulgarien, Polen, Rumänien, Tschechoslowakei und Ungarn. Ziel dieses Bündnisses war gegenseitige Hilfeleistung und Beistand im Krisenfall.

 

Auch in der politischen Erziehung im Sinne der Orientierung am sowjetischen Sozialismus spielte der Warschauer Pakt eine wichtige Rolle. So erschien 1976 zum 20. Jahrestag der NVA im Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik der Bildband „Vereint unbesiegbar. Die Nationale Volksarmee der DDR - untrennbarer Bestandteil der Vereinten Streitkräfte des Warschauer Vertrages“, welcher sich auch in unserer Sammlung befindet. Die NVA als Nachfolger der Kasernierten Volkspolizei wurde 1956 gegründet und bestand in ihrer Anfangszeit teilweise aus ehemaligen Mitgliedern der Wehrmacht. Bis zur Einführung der Wehrpflicht nach dem Bau der Mauer 1961 war die NVA eine Freiwilligenarmee, stand allerdings unter starker Kontrolle der SED. Die Funktion der DDR-Armee erklärt das Buch wie folgt: „Die Söhne unseres Volkes im Ehrenkleid der NVA schützen in enger Kampfgemeinschaft mit der Sowjetarmee und den anderen Bruderarmeen die Errungenschaften des sozialistischen Aufbaus“.

Das Buch „Vereint unbesiegbar“ enthält 412 Fotografien in Farbe sowie schwarz/weiß und betont deutlich den Vorbildcharakter der Sowjetarmee. Zu sehen sind deutsche und sowjetische Soldaten bei gemeinsamen Übungen und Einsätzen, aber auch die NVA selbst als Beschützer und Unterstützer der DDR-Bevölkerung. Der Zusammenhang zwischen der Sowjetarmee und der NVA wird im Buch wie folgt beschrieben: „Das Vermächtnis der Befreier lebt in der NVA weiter. Die Klassen- und Waffenbrüderschaft mit der mächtigen Sowjetarmee und den anderen sozialistischen Bruderarmeen ist das Fundament der Sicherheit der DDR“. Diese Formulierung zeigt deutlich die Dankbarkeit über die Rettung vom Hitlerfaschismus sowie der Orientierungswillen, den die DDR der UdSSR gegenüber empfand.

 

Im Rahmen der deutschen Wiedervereinigung wurde auch der Warschauer Pakt am 1.Juli 1991 offiziell aufgelöst. Bereits 1990 unterzeichnete die DDR den Austritt aus dem Militärbund. Die NVA ging in der gesamtdeutschen Bundeswehr auf und das wiedervereinigte Deutschland wurde ebenfalls 1990 Mitglied der NATO.

 

Wie haben Sie die Präsenz der sowjetischen Soldaten und die Funktionsweise der NVA empfunden? An welche besonderen Erlebnisse können Sie sich erinnern? Kontaktieren Sie uns gern!

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